Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02087-y

Kardiale Langzeitfolgen nach COVID - 19 Infektion
B. Bohlen1, D. Franzen2
1Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie u. Rhythmologie, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Köln; 2Praxis Prof. Dr. Damian Franzen, Köln;
COVID-19 ist eine virale Erkrankung, die sich akut am Respirationstrakt aber auch an zahlreichen anderen Organen manifestieren kann. In der vorliegenden Studien sollen potentielle Langzeitschäden am Herzen untersucht werden.

Methodik: 97 konsekutive und unselektionierte Patienten im Alter von 18 - 80 Jahren aus einer kardiologischen Praxis in Köln wurden auf Basis der Schwere der COVID-19 Erkrankung in zwei Gruppen eingeteilt. Nach drei und nach sechs Monaten wurden eine EKG und eine transthorakale Echokardiographie in Ruhe durchgeführt. Das zentrale Unterscheidungsmerkmal für einen schwereren Verlauf (Gruppe 2) waren Bettlägerigkeit oder stationäre Aufnahme.

Ergebnisse: Die Herzfrequenz als primärer Endpunkt im EKG lag nach sechs Monaten in der gesamten Studienpopulation (p 0,024), unterteilt nach Geschlecht (pFrauen < 0,001, pMänner < 0,001) und in Gruppe eins (p 0,003) statistisch relevant niedriger als die HF nach drei Monate. Die QTc-Zeit und Repolarisationsstörungen als primäre Endpunkte im EKG, sowie die echokardiographischen primären Endpunkte, die linksventrikuläre Ejektionsfraktion und der linksventrikuläre enddiastolische Diameter (LVEDD), wiesen keinen relevanten Unterschied auf zwischen den Subgruppen nach drei und sechs Monaten und im Vergleich der beiden Vorstellungszeitpunkt. Der auf die Körperoberfläche normierte LVEDD hingegen lag nach sechs Monaten bei Frauen in Gruppe eins im Vergleich zu Gruppe zwei (p 0,048) und insgesamt nach sechs Monaten als nach drei Monaten statistisch signifikant niedriger (p 0,034). E/E’ war nach sechs Monaten statistisch niedriger als nach drei Monaten in der gesamten Population (p 0,004), wobei E’ nur bei Frauen nach sechs Monaten statistisch niedriger war (p 0,031). Die gemessenen Werte der systolischen und diastolischen Ventrikelfunktion lagen bei allen Gruppen und Verlaufskontrollen insgesamt im Normbereich.

Konklusion: Insgesamt ergab die hier durchgeführte prospektive Studie ausweislich elektro- und echokardiographischer Untersuchungen drei und sechs Monate nach durchgemachter COVID-19 Erkrankung keine signifikanten Hinweis auf kardiale Langzeitschäden.

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