Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02087-y |
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Advanced Practice Nursing (APN) in der Kardiologie des Klinikum Darmstadts` (KDA) - Ein Beispiel für den Einsatz akademisierter Pflegender in der Kardiologie | ||
A. Dirksen1 | ||
1Medizinische Klinik I, Klinikum Darmstadt, Darmstadt; | ||
Hintergrund: In den letzten Jahren spielen Information über Krankheitsbilder sowie die Befähigung des individuellen Patient*in im Umgang mit chronischen Herzerkrankungen in Leitlinien der ESC und DGK eine immer größere Rolle. Auch innerhalb des KDAs wurde ein erhöhter Bedarf nach „patient education“ wahrgenommen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wurde 2021 die Rolle eines Pflegeexperten APN in der Kardiologie geschaffen. Das Poster zeigt die Umsetzung im KDA. Umsetzung: Die Implementierung orientierte sich im am PEPPA-Framework (Bryant-Lukosius & DiCenso 2004), sowie in der Rollenausübung an dem Verständnis einer Clinical Nurse Specialist (CNS) (Fulton & Holly 2021). Dabei konzentriert sich die Arbeit des Pflegeexperten APN auf eine patienten-orientierte Umsetzung der europäischen und deutschen Leitlinien (McDonagh TA, Metra M, et al. 2021, Cheung, C. C., Nattel, S., Macle, L., & Andrade, J. G. 2021, DGK 2022). Rolle der APN: Die Patientengruppen (Patienten mit Herzrhythmusstörungen, Erstbehandlung Gerinnungshemmer, Erstdiagnose Herzinsuffizienz) werden in der klinischen Versorgungspraxis durch den Pflegeexperten APN strukturiert und individuell unterstützt. In der direkten, klinischen Versorgungspraxis, werden die Patient*innen, entlang des Pflegeprozesses (Schieron et al. 2021), in der individuellen Bewältigung ihrer Erkrankung unterstützt. Dabei stehen Information, Schulung und Beratung entlang des Mikroschulungskonzeptes (Segmüller 2015), im Mittelpunkt. Diese Intervention wird vom Pflegeexperten APN durchgeführt. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den intra- und interprofessionellen Stakeholdern bildet die Grundlage deshalb des autonomen Arbeitens des Pflegeexperten APN. Zudem unterstützt er die betreuenden Pflegefachpersonen auf den Stationen durch informelle sowie formelle Schulungen in ihrer Kompetenzentwicklung (Sanchez et al. 2019). Neben der (in)direktenPatient*innenversorgung, entwickelt der Pflegeexperte APN auch Informationsbroschüren für Patient*innen sowie Standards in der Pflege mit anderen Stakeholdern (z.B. Pflegemanagement), um die pflegerische Versorgung, entlang der Leitlinien, in der Organisation zu verbessern. So spielt im Zuge des Entlassmanagements die enge Zusammenarbeit mit Ärzt*innen und Fallmanager*innen eine wichtige Rolle in der personenorientierter Versorgung. Fazit: Das Praxisfeld des Pflegeexperten APN im KDA konzentriert sich auf komplexe Patientengruppen, umfasst jedoch auch Mitarbeiter- und Organisationsentwicklung in der Pflege. Trotz der noch relativ kurzen Zeit in der Etablierung dieser akademischen Rolle zeigt die engere intra- und interprofessionelle Arbeit das Potential und anekdotische Verbesserungen in Versorgung der individuellen Patient*innen sowie Umsetzung der Leitlinien der ESC und des DGK. Die geplante Evaluation wird den Einfluss dieser Arbeit auf den Alltag der individuellen Patienti*in mit einer chronischen Herzerkrankung aufzeigen und somit (zukünftiges) Potential für weitere Pflegeexperten APN aufzeigen. |
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https://dgk.org/kongress_programme/ht2022/aP653.html |