Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02087-y

Empagliflozin senkt den Interleukin-6-Spiegel bei Patienten mit Herzinsuffizienz
M. Gotzmann1, P. Henk1, A. Mügge2, N. Babel3, T. Westhoff3
1Kardiologie und Rhytmologie, Kath. Klinikum Bochum, Bochum; 2Medizinische Klinik II, Kardiologie, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum; 3Innere Medizin, Ruhr-Universität Bochum, Herne;
Hintergrund: Die Hemmung des Natrium-Glukose-Co-Transporters 2 (SGLT-2) hat sich bei der Behandlung von diabetischen und nicht-diabetischen Patienten mit Herzinsuffizienz mit verminderter Ejektionsfraktion (HFrEF) als vorteilhaft erwiesen. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Die vorliegende prospektive Studie untersucht zum ersten Mal die Wirkung von Empagliflozin auf verschiedene lösliche Entzündungsmarker bei HFrEF. 

Methoden: Wir schlossen 50 Patienten mit HFrEF und Diabetes mellitus Typ 2 ein. Die Hälfte der Patienten erhielt eine Therapie mit Empagliflozin zusätzlich zur Standardmedikation, die andere Hälfte der Patienten erhielt kein Empagliflozin und wurde als Kontrollgruppe betrachtet. Lebensqualität, funktioneller Status und lösliche immunologische Parameter im Serum wurden zu Beginn und nach 3 Monaten untersucht. 

Ergebnisse: Die Ausgangsdaten der beiden Gruppen wiesen keine signifikanten Unterschiede auf. Patienten, die Empagliflozin erhielten, zeigten eine signifikante Verbesserung im Minnesota-Fragebogen zum Leben mit Herzinsuffizienz (Ausgangswert 44,2 ± 20,2 vs. 24 ± 17,7; p<0,001), bei der Distanz im 6-Minuten-Gehtest (Ausgangswert 343 ± 145 m vs. 450 ± 115 m; p<0,001) und beim löslichen Interleukin-6-Spiegel (Ausgangswert 21,7 ± 21,8 pg/ml vs. 13,7 ± 15,8 pg/ml; p=0,008). In der Kontrollgruppe gab es keine signifikante Veränderung dieser oder anderer Parameter (jeweils p>0,05). 

Schlussfolgerungen: Die Empagliflozin-induzierte Verbesserung der Lebensqualität und der funktionellen Kapazität bei Patienten mit HFrEF und Typ-2-Diabetes mellitus geht mit einer deutlichen Senkung der Interleukin-6-Spiegel einher. Somit könnten entzündungshemmende Effekte zu den Vorteilen von SGLT2-Hemmern bei Herzinsuffizienz beitragen.

https://dgk.org/kongress_programme/ht2022/aP365.html