Hintergrund:
Seit Beginn
der Pandemie hat COVID-19 bei Kindern mildere Fälle u. bessere Prognose als bei
Erwachsenen gezeigt. Obwohl Atemwege das primäre Ziel für das schwere akute
Atemwegssyndrom bei SARS-CoV-2 sind, entwickelt sich die kardiovaskuläre
Beteiligung als eine der wichtigsten u. lebensbedrohlichsten Komplikationen der
Infektion bei Erwachsenen.
Methode:
Literaturrecherche
in MEDLINE, PubMed
Ergebnisse:
Insgesamt
wurden 193 Artikel durchgesehen. Die meisten in dieser Übersicht verwendeten
Veröffentlichungen waren Einzelfallberichte, Kleinserien u. Beobachtungsstudien
oder Literaturrezensionen. Eine Metaanalyse von 16 Studien mit der Größe >10
Patienten u. mit vollständigen Daten über die kardiovaskuläre Beteiligung bei
Kindern mit PMIS zeigte, dass PMIS meist zuvor gesunde Kinder- u. Jugendliche
im Schulalter betrifft mit Präsentation Kawasaki-Syndrom-ähnlicher Merkmale u.
multiplem Organversagen mit Fokus auf das Herz, verantwortlich für die meisten
Fälle von pädiatrischer COVID-19 Mortalität zeichnend. Sie zeigten häufig
kardiogene Schocks (53%), EKG-Veränderungen (27%), Myokardfunktionsstörungen
(52%) u. Koronararteriendilatation (15%). Die meisten Fälle erforderten PICU (75%)
u. inotropen Support (57%), mit seltenem Bedarf an ECLS (4%). Fast alle dieser
Kinder erholten sich innerhalb weniger Tage
vollständig, obwohl, wenn auch selten, Todesfälle gemeldet wurden (2%).
Aus PMIS-Fällen konnten 10 Arbeiten identifiziert werden, die sporadische Fälle
von Myokarditis, pulmonaler Hypertonie u.
kardialen Arhythmien bei zuvor gesunden Kindern berichteten. Es fanden sich auch weitere 10 Arbeiten zu Patienten
mit bereits bestehenden Herzkrankheiten. Die meisten Fälle belegten bei
Kindern mit schwerer COVID-19-Infektion vollständige Genesung nach Intensivversorgung,
aber auch Todesfälle wurden identifiziert. Das Management der verschiedenen
Herzerkrankungen erfolgt auf der Grundlage bestehender aktueller Guidelines u.
Expert Panel Empfehlungen.
Konklusion:
Die Datenlage
über die Rolle der kardiovaskulären Beteiligung durch COVID-19 bei Kindern ist
immer noch sehr überschaubar. Multizentrische RCTs sind notwendig, um den
Aspekt weiter abzuklären.
Basierend
auf Sichtung der jetzigen Arbeiten sollten Kinder (früher gesund oder mit präexistenter
Herzerkrankung) mit akuter COVID-19, die eine Hospitalisierung erfordern, einer
genauen kardialen Diagnostik u. engen kardiovaskulären Überwachung unterzogen
werden, um rechtzeitig lebensbedrohliche kardiale Komplikationen erkennen u.
behandeln zu können.
In Registern sollte auch die Bedeutung und Langzeitfolgen
von Biomarkererhöhungen (i.e.Troponin) u. der reduzierten Ventrikelfunktion
weiterverfolgt werden.
