Clin Res Cardiol (2021). 10.1007/s00392-021-01933-9 |
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Analyse einer großen Long COVID Kohorte: Die diagnostische Unterscheidung zwischen Organschaden und Konditionsverlust | ||||||||||||||||||||
J. Kersten1, M. Baumhardt1, P. Hartveg1, L. Hoyo1, E. Hüll1, A. Imhof1, C. Kropf-Sanchen1, N. Nita1, J. Mörike1, M. Rattka1, S. Andreß1, D. Scharnbeck1, G. Schmidtke-Schrezenmeier1, M. Tadic1, A. Wolf1, W. Rottbauer1, D. Buckert1 | ||||||||||||||||||||
1Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Ulm, Ulm; | ||||||||||||||||||||
HINTERGRUND Nach einer Erkrankung mit dem SARS-CoV-2 Virus (COVID-19) werden vermehrt langandauernde Krankheitszustände mit Symptomen unterschiedlicher Organsysteme beschrieben (Long COVID Syndrom). Aufgrund des hohen Patientenaufkommens und der noch nicht vollständig absehbaren Krankheitslast ist eine strukturierte Abklärung notwendig. METHODEN Unser diagnostisches Vorgehen zur Abklärung eines Long COVID Syndroms umfasst drei Schritte. Hierbei werden in einem ersten Schritt eine breite Verfügbarkeit und hohe diagnostische Sensitivität angestrebt (u.a. Echokardiographie, Bodyplethysmographie und Blutuntersuchung). Bei auffälligen Befunden erfolgt in einem zweiten Schritt eine Spiroergometrie und ein Kardio-MRT. Bei weiter bestehendem Abklärungsbedarf wird in einem dritten Schritt eine patientenindividualisierte Abklärung durchgeführt. ERGEBNISSE Vom 22. Februar bis zum 14. Mai 2021 wurden insgesamt 231 Patienten prospektiv untersucht (Alter 47,8±14,9 Jahre; 132 [57,1%] Frauen). Die COVID-19 Erkrankung lag durchschnittlich 121±77 Tage zurück. Bei 80 Patienten (34,6%) fanden sich abklärungsbedürftige kardiopulmonale Auffälligkeiten wie eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion, eine eingeschränkte Diffusionskapazität für CO oder eine Desaturierung im 6-Minuten Gehtest (siehe Tabelle 1). In Stufe 2 fanden sich bei 16 von bis dato 36 untersuchten Patienten (44%) folgende Pathologien: eine Myokarditis mit z.T. dem Bild einer kardialen Leistungslimitation in der Spiroergometrie bestand bei 9 Patienten (25%), eine unklare Reduktion der linksventrikulären Funktion bestand bei einem Patienten (2,8%), DISKUSSION Mittels einer
strukturierten und stufenweisen diagnostischen Abklärung im Rahmen einer
spezialisierten Long-COVID-Einrichtung erlaubt die Differenzierung und die
Detektion relevanter kardiopulmonaler Organschäden. Deren Auftreten konnte
unabhängig von der Schwere des initialen Verlaufes beobachtet werden.
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https://dgk.org/kongress_programme/ht2021/P747.htm |