Clin Res Cardiol (2021). 10.1007/s00392-021-01933-9

Abstract-Preis der Sektion Assistenz- und Pflegepersonal in der Karidologie (3. Platz):
Kardiale MRT bei Patienten mit SARS-CoV-2 Infektion- eine neue Herausforderung für das Assistenzpersonal
M. Mitlacher1, K. Vogt1, T. Mischke1, C. Mahnkopf1
1II. Medizinische Klinik - Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, REGIOMED-KLINIKEN GmbH, Coburg;

Hintergrund:

Bei Patienten mit einer SARS-CoV-2 zeigt sich häufig eine kardiale Beteiligung der systemischen Infektion. Die kardiale MRT ist eine gute diagnostische Möglichkeit zur Detektion einer möglichen kardialen Beteiligung. Gleichzeitig besteht durch Ihre potentielle Infektiosität eine besondere Herausforderung für das Assistenzpersonal.

 

Ziel:

Ziel dieser Arbeit war es einen Weg zu einer möglichen Infektrisikominimierung des Assistenzpersonals bei der kardialen MRT von Patienten mit einer gesicherten SARS-CoV-2 Erkrankung zu entwickeln. 

 

Material und Methoden:

40 konsekutive Patienten (80% Männer; Alter 50±12 Jahre wurden in diese Analyse eingeschlossen. Alle Patienten waren SARS-CoV-2 RNA-PCR Test positiv und hatten den klinischen Verdacht auf eine kardiale Beteiligung ihrer Grunderkrankung.  Einer dieser Patienten wurde zusätzlich maschinell beatmet.

Die Untersuchungen fanden am 1,5 T MRT Espree (Siemens, Erlangen, Germany) anhand von standardisierten Untersuchungsprotokollen statt. Nicht für die Untersuchung relevantes Equipment wurde aus der HF-Kabine und dem Patienten zugänglichen Kontaktbereich entfernt (Abb.1). Weiterhin wurde der gesamte MRT Bereich mit einer Folie versehen (Abb.2). Das Personal wurde mit Schutzkittel, FFP3- Maske und Schutzbrille ausgestattet. Der Patient erhielt einen Mund-Nasen-Schutz für die gesamte Untersuchung und den Transport zum cMRT.

Zusätzlich wurden ein Faceshild, Haube und Einweghandschuhe eingesetzt (Abb3). Regelmäßige Trainings des Personals beim Anlegen und Ablegen der Schutzausrüstung wurden durchgeführt (siehe Abb.4). Es wurde ein festes Team, immer aus 2 MTRA bestehend, eingesetzt. Eine MTRA verblieb nach auflegen und vorbereiten (EKG kleben, KM-Injektoren anschließen etc.) des Patienten die gesamte Untersuchung im infektiösen Bereich. Die andere Medizinische technische Radiologieassistentin schleuste sich aus, und führte die Untersuchung am MRT Scanner durch.

 

Ergebnis:

Alle 40 Patienten konnten eine cMRT ohne Komplikationen durchlaufen. Keine der beteiligen MTRA wurde mit SARS-CoV-2 infiziert. Durch die optimale Vorbereitung waren die Patienten während der gesamten cMRT gut betreut.

Die im infektiösen Bereich verbleibende Medizinisch technische Radiologieassistentin ermöglichte eine schnelle persönliche Kontaktaufnahme und Hilfestellung für den Patienten.

 

Schlussfolgerung:

Optimale Patientenvorbereitung, Trainings des Assistenzpersonals beim adäquaten Tragen der Schutzkleidung und strenge Hygienemaßnahmen ermöglichen den Einsatz des Kardio-MRTs bei SARS-CoV-2 Infektion. Eine Übertragung auf die MTRA konnte verhindert werden. 

                                                                  
Abb.1). Aus der HF- Kabine wurde unnötiges Equipment entfernt.                                                                                                                               Abb.2). Das MRT wurde mit einer Folie ausgestattet.             


                                
Abb.3). Schutzequipment des Assistentspersonals.                                                                                                                           Abb.4). Trainingsschema über Anlegen und Ablegen der Schutzausrüstung.         

 


 


https://dgk.org/kongress_programme/ht2021/P1038.htm