Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

Der „TAVI-Koordinator“: Ein neues Bindeglied zwischen innerklinischen Abläufen, zuweisenden Ärzten, Patienten und ihren Angehörigen.
S. Wundram1
1Klinik für Innere Medizin III, Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel;

Einleitung:

Die Nutzung der Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich ausgeweitet. Initial wurden nur inoperable Patienten und im Verlauf solche mit hohem operativen Risiko mittels TAVI versorgt. Aktuell kommt der TAVI nach den aktuellen Leitlinien von ESC/EACTS auch bei Patienten mit intermediärem Risiko eine therapeutische Option zu. Diese Entwicklung hat zu einer deutlichen Steigerung der Prozedurzahlen geführt. Neben dieser Steigerung erfordert gleichzeitig die erhebliche Abwertung der DRG F98B einen schonenden Umgang mit Ressourcen.

Methode:

In Zusammenarbeit mit dem St. Paul’s Hospital in Vancouver (Kanada) konnten wir am UKSH, Campus Kiel, die Position eines TAVI-Koordinators entwickeln. Ergänzt wird diese um eine „fast-track“-Programm für TAVI, für welches der TAVI-Koordinator eine zentrale Rolle spielt.

Ergebnisse:

Das „fast-track“-Programm greift auf drei Ebenen an: Optimierung prä- peri- und postprozeduraler Prozesse. Der TAVI-Koordinator soll dabei vor allem die  Kommunikation zwischen Klinikärzten, zuweisenden Ärzten, Patienten und deren Angehörigen verbessern. Hierbei ist der TAVI-Koordinator als Ansprechpartner und Bindeglied für alle am Prozess „TAVI“ beteiligten Personen tätig. Ziel soll es sein, alle Reibungspunkte im Patientenpfad innerklinisch sowie außerklinisch auszuschalten um somit einen optimalen Ablauf des Patientenaufenthaltes zu gewährleisten. Wir haben in einem definierten Zeitraum  geprüft, ob durch die Einführung des TAVI-Koordinators, eingebettet in ein „fast-track“-Programm, eine Prozessoptimierung stattfindet. Hierzu werden Daten von TAVI-Patienten vor und nach der Einsetzung des TAVI-Koordinators in Bezug auf ihre Liegedauer verglichen. Erfolg und Sicherheit der Prozedur werden mit Hilfe der hochstandardisierten VARC-II-Kriterien erfasst.

Fazit:

Wir konnten nachweisen, dass es durch die Prozessoptimierung mittels Implementierung eines TAVI-Koordinators im Rahmen eines „fast-track“ nicht nur zur Verkürzung der Liegedauer der TAVI-Patienten und Optimierung der Wirtschaftlichkeit kommt, sondern auch eine höher Patientensicherheit und      -zufriedenheit darzustellen ist.

 


https://www.abstractserver.com/dgk2019/ht/abstracts//P853.htm