Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

Case - Report: TASH bei symptomatischer HOCM – Historie von LVOT Gradienten
M. Knap1, P. Peitsmeyer1, E. Pohl1, T. Lawrenz2, B. Goldmann1
1I. Medizinische Abteilung, Kardiologie, Asklepios Klinikum Harburg, Hamburg; 2Klinik f. Kardiologie und intern. Intensivmedizin, Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld;

Die transkoronare Alkoholablation (TASH) hat sich seit ihrer Erstbeschreibung (Sigwart 1995) bei der Hypertroph-Obstruktiven-Kardiomyopathie (HOCM) als Alternative zur operativen Myektomie etabliert.

Trotz suffizienter Reduktion der Flussbeschleunigung im linksventrikulären Ausflusstrakt (LVOT) und gezeigter klinischer Beschwerdebesserung der Patienten findet die Technik mitunter ihren Komplikationen geschuldet, ca. 10-15%igem Risiko eines AV-Blockes III° und Notwenigkeit einer Schrittmacherversorgung weiterhin selten Anwendung.

 

Wir berichten von einer 64-jährigen Patientin welche 2017 erstmalig im NYHA Stadium III zugewiesen wurde. Anamnestisch ergibt sich eine familiäre Häufung hypertropher Kardiomyopathien. Echokardiographisch (TTE) zeigt sich das Bild einer HOCM mit asymmetrischer linksventrikulärer Hypertrophie (Septumdicke diastolisch 24mm), bereits in Ruhe Flussbeschleunigung im LVOT (5,3m/s / Gradient 83mmHg), sowie ausgeprägter Obstruktion durch das anteriore Mitralklappensegel (systolic anterior Motion (SAM)) und damit assoziierter Mittelgradiger Mitralklappeninsuffizienz (Abb. 1). Nach Ausschluss einer stenosierenden koronaren Herzerkrankung erfolgte die schrittweise Titration einer medikamentösen Therapie. Im Follow-up nach 3 und 6 Monaten zeigten sich klinisch wie echokardiographisch keine Verbesserungen unter ausdosierter Medikation (6-minuten Gehtest (6MWT) <400m).

Im November 2018 wurde die Alkoholablation (TASH) des ersten Septalastes der LAD durchgeführt (Abb. 2). Der interprozedural invasiv gemessene Gradient konnte von 90 auf 50mmHg (Δ44%) reduziert werden, die Creatinkinase (CK) erreichte maximal 620U/l. Leitungsstörungen wurden in 7tägiger Aufzeichnung nicht dokumentiert. Das TTE an Tag 7 zeigte eine Zunahme des Gradienten auf 150mmHg (Abb. 3), klinisch zeigte sich keine Veränderung.

Im Follow-up nach 3 Monaten zeigt sich eine Abnahme des Gradienten auf 18mmHg (Δ78%) (Abb. 4), klinisch NYHA I, 6MWT 511m (Δ27%).

 

Wie in diesem Fallbeispiel gezeigt kann mittels TASH eine rasche klinische und echokardiographische Verbesserung bei Patienten mit medikamentenrefraktärer Ausflusstraktobstruktion bei HOCM erzielt werden, im Rahmen der Prozedur kann es ödembedingt zu passagerer Zunahme der Gradienten kommen.



Abb.1


Abb.2


Abb. 3


Abb. 4

 


https://www.abstractserver.com/dgk2019/ht/abstracts//P631.htm