Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019 |
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Manuelle Kompression oder lokale Thrombininjektion, wer gewinnt die challenge zur Behandlung eines postinterventionellen Aneurysma spurium ? | ||
U. Richter1, S. Ulbrich1, Y. Huo1, A. M. Zedda1, J. Mayer1, J. Piorkowski2, T. Gaspar1, C. Piorkowski2 | ||
1Abteilung für Invasive Elektrophysiologie, Herzzentrum Dresden GmbH an der TU Dresden, Dresden; 2Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Herzzentrum Dresden GmbH an der TU Dresden, Dresden; | ||
Einleitung: Das postinterventionelle Aneurysma spurium ist die Häufigste Leistenkomplikation nach einer arteriellen Punktion. Dabei bildet sich ein mit der Arterie in Verbindung stehendes, blutgefülltes Hämatom, das schlimmstenfalls eine chirurgische Versorgung zwingend notwendig macht. Ziel einer primären manuellen Kompression ist die Thrombosierung des Pseudoaneurysmas durch lokale Minderperfusion. Eine weitere Möglichkeit der Thrombosierung ist die direkte intracavitäre Injektion von Thrombin. Methodik: Alle Patienten im Zeitraum v0n 01/2018 bis 06/2019 mit einem sonografisch diagnostizierte, postinterventionellen Pseurdonaeurysma erhielten eine schallkopf gestützte manuelle Kompression von 20 Minuten. Bei Zeichen einer fehlenden arteriellen Perfusion und beginnde Thrombosierung war die manuelle Kompression erfolgreich. Zeigte sich weiterhin eine perfundierte Höhle erhielten die Patienten direkt im Anschluss eine direkte sonografisch gestützte Injektion von 2-3 ml Thrombin (1 ml/1000IE Thrombin). Ergebnis: In einem Studienzeitraum von 12 Monaten hatten 29 Patienten ein postinterventionelles Pseudoaneurysma. Nach manueller Kompression von 20 Minuten konnte bei 5 Patienten (17%) eine Thrombosierung mit fehlenden Perfusionsnachweis erreicht werden. 24 Patienten (83 %) erhielten anschliessend eine sonografisch gestützte Punktion der perfundierten Höhle mit direkter Injektioin von 2-3 ml Thrombin (2000-3000 I.E. Thrombin) direkt vor dem Stichkanal. Dabei konnte bei 21 Patienten (88%) eine sofortige, vollständige Thrombosierung erreicht werden. Bei drei Patienten (12%) war eine zweite Thrombininjektion notwendig. Es kam zu keinen intra- oder postprozeduralen Komplikationen. Eine gefäßchirurgische Intervention war bei keinem Patienten notwendig. Zusammenfassung: Die sonografisch gestützte Thrombininjektion ist ein sicheres und effektives Verfahren zur Behandlung eines postinterventionellen Aneurysma spurium. In Hinsicht auf die hohe Erfolgsrate und die deutlich geringere intraprozedurale Belastung für den Patienten, sollte die direkte Thrombininjektion als primäre Therapie vor der manuellen Kompression bevorzugt werden. |
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https://www.abstractserver.com/dgk2019/ht/abstracts//P603.htm |