Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

STEMI inf. mit prox. RCA-Verschluss; Stentverlust nach Implantation ostial.
M. Stankovic1, J. Schweizer1, K. Ibrahim1, L. Baumgart1
1Klinik für Innere Medizin I, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz;

Die Untersuchung erfolgte über radialen Zugang rechts mit Terumo-Radialschleuse (6F, 16 cm Länge).

Die RCA zeigt sich proximal verschlossen, daraufhin Wechsel auf 6F Führungskatheter – AR. Es erfolgte eine Passage des Verschlusses mit einem Shinobi-Draht, anschließend Rekanalisation mit serieller PTCA und serieller DES-Implantation (Diameter 3,5 mm) vom mittleren Segment nach proximal. Im letzten Schritt war eine DES-Implantation (4,0 x 12 mm) ostial geplant. Bei der Stentimplantation verrutscht der Stent mit dem Stentballon aus dem Ostium. Beim Ablassen des Stentballons ist der Stent beweglich zwischen dem RCA-Ostium und dem Ende des Führungskatheters, auf dem Shinobi-Draht.

Durch vorsichtige Manipulation des Führungskatheters gelingt es, den Stent mit dem Führungskatheter aufzufädeln. Nun ist der lose Stent in der Biegung des Führungskatheters. Die ostiale PCI konnte anschließend mit einem DES (3,5 x 16 mm) abgeschlossen werden. Die Kontrollangiographie zeigt TIMI II-III, keine Reststenose im gestenteten Segment, Patient war beschwerdefrei.

Nach Beendigung der PCI wurde der Stentballon (vom DES 3,5 x 16 mm) zwischen dem RCA-Ostium und Führungskatheter auf 8 atu aufgeblasen. Das gesamte System (Draht, Stentballon, Führungskatheter) wird nun „en bloc“ unter Sicht vorsichtig gezogen. Der lose Stent rutscht jedoch mit Blutfluss dem Führungskatheter entlang Richtung der radialen Schleuse und der visuelle Kontakt mit dem Stent wird verloren. Unter Durchleuchtung der Schulter- und Oberarmregion kann kein Stent erkannt werden. Die Prozedur wird beendet, alles wird gezogen, die radiale Schleuse wird entfernt, TR wird angebracht, Patient geht stabil und schmerzfrei auf Intensivstation.

Am nächsten Morgen erfolgte eine Low-Dose-CT-Untersuchung, die den Stent in der Kubitalregion identifiziert. Es erfolgte gefäßchirurgische Vorstellung, Dduplexsonografie am Bett. Der Stent konnte in der A. ulnaris lokalisiert werden. Der Stent liegt gut an der Gefäßwand, eine chirurgische Entfernung ist nicht erforderlich.


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