Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

Fragebogen zur frühen Detektion einer Herzinsuffizienz  DeHiT (Deutscher Herzinsuffizienz-Test)
K. Edel1, R. Degenhardt1, C. Kurscheid2, für die Studiengruppe: DeHiT
1Kardiologie, Herz-Kreislauf-Zentrum, Klinikum Hersfeld-Rotenburg GmbH, Rotenburg an der Fulda; 2Geschäftsführerin, priv. Forschungsinstitut für Gesundheits- und Systemgestaltung GmbH, Köln;

Einleitung:

 

Herzinsuffizienz sollte so früh als möglich diagnostiziert werden. Eine medikamentöse Therapie greift am Besten in einem frühen Stadium der Herzinsuffizienz. In Deutschland wird die Diagnose momentan zu spät, meistens erst nach einer Dekompensation gestellt.

 

 

Methodik:

 

Die Auswahl der Klientel erfolgte nach dem Prinzip der Klumpenstichprobe in vier unterschiedlichen Settings. Ziel dieser war eine möglichst heterogene Gruppe (Alter über 50) zu befragen und so mögliche Bias im Hinblick auf Geschlecht, Erwerbsstatus, Risikolage und Bildungsabschluss zu vermeiden.

Der Fragebogen wurde an 91 Betroffenen mit Herzinsuffizienz in kardiologischen Praxen und Kliniken auf seine Validität geprüft. 2017 erfolgte eine Befragung in Hausarztpraxen an 170 Patienten. 2018 fanden eine Fragebogenaktion in einer Kleinstadt mit begleitender NT-pro BNP Messung an 112 Einwohnern und eine Testserie mit 47 Mitarbeitern einer Behörde statt.

Die Bögen wurden in einem unabhängigen Institut ausgewertet und auf Basis des vorgegebenen Scorings zugeordnet.

 

 

Ergebnisse:

 

Der Fragebogen wurde an insgesamt 420 Probanden getestet. In der Betroffenenbefragung war Herzinsuffizienz bei 37,4 % und 43,5 % eher unwahrscheinlich, bei jeweils 45 % möglich und bei 17,5 % bzw. 10,6 % wahrscheinlich. Bei der Befragung in Hausarztpraxen war die Zahl der Menschen mit wahrscheinlicher Herzinsuffizienz wie erwartet geringer (5,4 %). Die Möglichkeit einer Herzinsuffizienz war bei 53,6 % gegeben, bei 41 % unwahrscheinlich. Bei den Erwerbstätigen war niemand von Herzinsuffizienz betroffen.

Eine mögliche Herzinsuffizienz wurde bei einem Fünftel aller Personen detektiert. Bei 82 % der Befragten war eine Herzinsuffizienz unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit für Herzinsuffizienz war zwischen den Gruppen signifikant (p<0,00001) unterschiedlich.

 

 

Diskussion/Schlussfolgerungen:

 

Alle vier Befragungen zeigen in Abhängigkeit vom Setting übereinstimmende Ergebnisse in der Detektion einer möglichen Herzschwäche. Ziel des Fragebogens ist, Personen für eine mögliche Herzschwäche zu sensibilisieren und ihre Awarness zu erhöhen. Nach den Befragungen zeigt sich, dass der Fragebogen sein Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt und somit auf Basis der Ergebnisse treffsicher konzipiert ist.


https://www.abstractserver.com/dgk2019/ht/abstracts//P559.htm