Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

Kontinuierliches EKG- und PAP-Monitoring detektiert Arrhythmie-Trigger für hämodynamische Verschlechterungen von Herzininussiffizienz-Patienten
D. Sepela1, C. Piorkowski1, A. Loewen2, U. Richter1, Y. Huo1, J. Mayer1, J. Piorkowski1, T. Gaspar1
1Rhythmologie, Herzzentrum Dresden GmbH an der TU Dresden, Dresden; 2Steinbeis-Forschungszentrum Rhythm and Heart, Dresden;

Hintergrund:
Die akute Herzinsuffizienz stellt trotz wesentlicher Fortschritte der medikamentösen und Device-basierten Therapie die Hauptursache von Hospitalisierungen dar. Ein relevanter Grund für die Dekompensation dieser Patienten ist das Auftreten von atrialen und ventrikulären Herzrhythmusstörungen. Ein kontinuierliches, telemedizinisches Monitoring des Lungenarteriendruckes (PAP) sowie EKGs kann eine frühzeitige Änderung des intrakardialen Drucks in Zusammenhang mit dem Auftreten von Arrhythmien detektiert. 

Methoden und Ergebnisse:
Zwischen Januar 2018 und Juni 2019 wurden an unserem Zentrum 30 Patienten mit einem implantiertem pulmonalarterielen Drucksensors (CardioMEMS) versorgt. Das mittlere Alter der Patienten war 66 (± 15) Jahre. Als kardiale Grunderkrankung lag bei 14 (47 %) Patienten eine nichtischämische, bei 14 (47 %)  eine ischämische Kardiomyopathie, bei einem Patienten (3%) eine Non-compaction Kardiomyopathie und bei einem Patienten (3%) eine HNOCM. vor Die mittlere EF lag bei 29 % (±7,6). Alle Patienten waren mit einem ICD-Versorgt (8 Ein-Kammer, 5 Zwei-Kammer und 17 mit einem CRT-System). Alle Devices wurden mittels Telemedizin überwacht. Anamnestisch war Vorhofflimmern bei 23 Patienten zum Implantationszeitpunkt bekannt. Bei 9 Patienten wurden während einer Nachbeobachtungszeit Vorhofflimmer-Rezidive detektiert. Ein Patient zeigte ventrikuläre Arrhythmien. Diese gingen bei 4 Patienten mit einem Anstieg des pulmonalartriellern Drucks einher. 

In der Summe erfolgten 201 (0-23) Patientenkontakte (6,7 pro Patienten). Hiervon wurde 53-mal die Medikation adaptiert – 38-mal Anpassung der Diuretika-Dosierung, 8-mal Rezeptierung eines ARNI, 3-mal Anpassung der Betablocker-Medikation, 3-mal Digitalisierung, 6-mal Amiodarongabe. Bei 10 Patienten wurde eine Rhythmisierung veranlasst (7-mal Kardioversion, 3-mal linksatriale Ablation). In unserer Kohorte kam es während des Beobachtungszeitraum zur 5-maliger Hospitalisation aufgrund einer kardialen Dekompensation trotz dieser Maßnahmen. 

Zusammenfassung:Kardiale Arrhythmien sind häufig mit einer chronischen Herzinsuffizienz vergesellschaftet. Eine kontinuierliches EKG und PAP-Monitoring ermöglicht eine Arrhythmie assoziierte Volumenüberladung und somit PAP-Anstieg zu detektieren. Eine frühzeitige Intervention kann möglicher Weise eine hiermit verbundene längerdauernde Hospitalisation vorbeugen.


https://www.abstractserver.com/dgk2019/ht/abstracts//P536.htm