Clin Res Cardiol 108, Suppl 2, October 2019

Transseptale Prozeduren ohne Herzkatheterlabor: Fallserie von ASD Okkluder, PFO Okkluder und LAA Verschlüssen bei Nichtverfügbarkeit des Linksherzkathetermessplatzes
M. Grett1, B. Sasko1, T. von den Benken1, C. Weidenhammer1, W. Dierschke1, M. Christ1
1Klinik für Innere Medizin IV - Kardiologie, Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH, Bottrop;

Hintergrund: Die Zahl transseptaler kardiologischer Prozeduren hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere die Änderungen in den Leitlinien, mit den Empfehlungen zum Verschluss des persistierenden Foramen ovale (PFO) beim kryptogenem Schlaganfall und dem Verschluss des linksatrialen Vorhofohrs (LAA) bei Patienten mit Vorhofflimmern und Kontraindikationen gegen eine effektive orale Antikoagulation, haben dazu geführt, dass die Durchführung komplexer transseptaler Prozeduren nicht mehr allein auf große kardiologische Zentren begrenzt ist. Abseits großer Zentren sind die kardiologischen Kliniken jedoch nicht immer mit zwei oder mehr Linksherzkathetermessplätzen ausgestattet, so dass sich die Frage stellt, ob transseptale Prozeduren auch sicher auf einer konventionellen DSA Anlage durchgeführt werden können, um etwa den Linksherzkathetermessplatz für die Infarktversorgung freizuhalten.

Material und Methode: Zwischen dem 15.06.2019 und dem 21.06.2019 wurden im Knappschaftskrankenhaus Bottrop fünf transseptale kardiologische Prozeduren durchgeführt. Alle fünf Prozeduren erfolgte auf der DSA Anlage (Axiom Artis zee, Fa. Siemens) der Klinik für Radiologie, Nuklearmedizin und Neuroradiologie im Knappschaftskrankenhaus Bottrop. Die periprozedurale transösophageale Echokardiographie (TEE) wurde mit dem Logiq S7 Expert (Fa. GE Healthcare) durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in dem o.g. Zeitraum drei LAA Verschlüsse, ein PFO Verschluss und ein Verschluss eines Atriumseptumdefektes (ASD II) durchgeführt.

Die durchschnittliche Durchleuchtungszeit lag bei 6,17 Minuten [Spannweite 5,02 – 10,38 Minuten], die durchschnittliche Gesamtflächendosis bei 2.298,42 [Spannweite 390,70 – 5599,40 cGy*cm2]. Bei einer Patientin kam es zu einer oberflächlichen Nachblutung im Punktionskanal die lokal mit Suprarenin unterspritzt wurde. Alle fünf Patienten konnten innerhalb von 48 Stunden nach der Prozedur das Krankenhaus verlassen.

Diskussion: Die in dieser Fallserie erhobenen Daten legen nahe, dass transseptale kardiologische Prozeduren wie LAA Verschlüsse, ASD Verschlüsse oder PFO Verschlüsse sicher auf einer DSA Anlage durchgeführt werden können, wenn etwa die Notwendigkeit besteht, den eigentlichen Linksherzkathetermessplatz im Interesse der Infarktversorgung frei zu halten.2



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