Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018

Prävalenz und klinische Bedeutung schlafbezogener Atemstörungen bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie
M. Potratz1, H. Fox1, O. Oldenburg1, D. Horstkotte1, T. Bitter1
1Klinik für Kardiologie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen;

Fragestellung:

Trotz großer Wissensfortschritte bezüglich der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) auf genetischer und molekularer Ebene ist das Verständnis wesentlicher klinischer Aspekte weiterhin limitiert. Ziel dieser Studie ist, die Prävalenz und klinische Bedeutung von Schlafbezogenen Atmungsstörungen (Sleep disordered breathing, SDB) in einem großen Patientenkollektiv herauszuarbeiten.

Methoden:

Es wurden 201 Patienten (78 Frauen, Alter 64 ± 15 Jahre) mit HCM mittels kardiorespiratorischer Polygraphie auf das Vorliegen einer obstruktiven (OSA) oder zentralen (CSA) schlafbezogenen Atmungsstörung untersucht. Additiv erfolgte eine spiroergometrische Untersuchung sowie eine Echokardiografie. SDB wurde dabei als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) ≥5/Stunde definiert und OSA/CSA nach der Mehrzahl der Ereignisse differenziert.

Ergebnisse:

SDB wurde bei  80% aller Patienten dokumentiert. Bei 106 Patienten (52.7%) wurde eine OSA, bei 79 (39,3%) Patienten eine CSA diagnostiziert. Eine mittel- bis schwergradige SDB fand sich dabei bei 106 (52.7%) Patienten. In der Gruppe mit AHI ≥15/Stunde bestand im Gegensatz zur AHI <15/Stunde eine signifikant höhere NYHA Klasse (2.1 vs. 2.39, p= 0.04), sowie eine geringe maximale Sauerstoffaufnahme unter Belastung (20.1 vs. 16.1 p= <0.001). Es zeigte sich außerdem ein größerer linker Vorhofdiameter (46.9 vs. 50.41 p= 0.01) und eine erhöhte Vorhofflimmerrate (50% vs. 72% p= 0.03).

Zusammenfassung:

Bei HCM-Patienten besteht  eine hohe Prävalenz von SDB. Patienten mit mittel- bis schwergradiger SDB zeigten eine erhöhte Vorhofflimmer-Inzidenz und eine eingeschränktere kardiopulmonale Leistungsfähigkeit. Ob die SBD bei Patienten mit HCM eine eigenständige prognostische Relevanz hat, soll im Rahmen dieser Registerstudie zukünftig geklärt werden.


http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//PP149.htm