Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018
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Großer Vorderwandinfarkt mit Impella-Anlage bei kardiogenem Schock – additive VA-ECMO bei periprozeduralem Rechtsherzinfarkt
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J. Schumm1, R. Schneider1, D. Tamaru2, F.-J. Beck1, S. Scholz1, M. Ferrari1
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1Innere Medizin I, HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH, Wiesbaden; 2ZIM I, Abt. Rhythmologie, HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH, Wiesbaden;
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Ein 53jähriger Patient wurde nach 25minütiger Reanimation mit dreimaliger Defibrillation bei VF und Hebungen über der Vorderwand direkt ins Herzkatheterlabor übernommen. Bei der initialen Darstellung der RCA zeigte sich hier eine Dissektion (Abb. 2A), die jedoch bei erhaltenem Fluss und kleinem Gefäß zunächst belassen wurde. Im RIVA zeigte sich ein proximaler Verschluss (Abb. 1A), der rasch rekanalisiert und gestentet wurde.
 Bei persistierend hohem Katecholaminbedarf erfolgte die Anlage einer Impella. Leider hierunter keine ausreichende Stabilisierung, bei nun deutlichen Hebungen über der Hinterwand wurde daher nun auch die RCA mit insgesamt 4 DES versorgt. Hiernach zeigte sich zwar wieder ein besserer Fluss in der RCA, allerdings auch Dissektion im Bereich des ostialen Stents, mit einem KM-Depot in der Aortenwurzel (Abb.3).
 Daraufhin erfolgte zur Beurteilung der Aorta ein TEE, hier konnte ein relevantes falsches Lumen oder intramurales Hämatom ausgeschlossen werden, es zeigte sich jedoch eine dramatische Einschränkung der RV-Funktion im Sinne eines rechtsventrikulären Infarktes. Daher erfolgte zusätzlich die Anlage einer VA-ECMO, um das Rechtsherzversagen zu therapieren, die Impella wurde zum Unloading des LV belassen. Nach einer 24stündigen Hypothermiebehandlung zeigte der Patient eine adäquate Aufwachreaktion. Die kardiale Funktion erholte sich in den kommenden Tagen zunehmend, so dass nach 5 Tagen zunächst die ECMO explantiert wurde. Bei stabilem Gasaustausch und stabiler Hämodynamik konnte einen Tag darauf auch die Impella explantiert werden. Leider kam es im weiteren Tagesverlauf zu einem fulminanten gramnegativen septischen Schock (im Verlauf Nachweis von Serratia in den Blutkulturen), und trotz maximaler Kreislaufunterstützung und adäquater antibiotischer Therapie verstarb der Patient kurz darauf im Multiorganversagen. Trotz des fatalen Ausgangs durch die gramnegative Sepsis war der initiale Therapieansatz mit unloading des linken Ventrikels bei kardiogenem Schock durch großen Vorderwandinfarkt und VA-ECMO-Anlage zur Therapie bei periprozedural aufgetretenem zusätzlichem Rechtsherzinfarkt richtig und primär erfolgreich.
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http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//P614.htm
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