Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018

Verbesserung der Compliance von antikoagulierten Patienten mit Vorhofflimmern im REGIOMED Verbund inklusive Zuweisern
R. Chilian-Hof1, B. Blüm2, C. Kleinecke1
1REGIOMED-KLINIKEN GmbH, Coburg; 2Notaufnahme - Empfang Klinikum Coburg, REGIOMED-KLINIKEN GmbH, Coburg;

Durch orale Antikoagulation können kardioembolische Ereignisse reduziert werden. Als Standard für die orale Antikoagulation bei nicht valvulärem Vorhofflimmern gilt die Behandlung mit einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA). In den letzten Jahren sind neue Antikoagulantien zur Prävention von Schlaganfällen bei Vorhofflimmern zugelassen worden. Die Einführung der Nicht-Vitamin-K oralen Antikoagulation (NOAK) hat das ganze Antikoagulation Regime vereinfacht und sicherer gemacht.  Die klinische Realität zeigt, dass viele Patienten insuffizient behandelt sind mit Vitamin-K- Antagonisten. In der Realität sind viele Patienten nicht ausreichend informiert und sich der Bedeutung Ihrer Therapie bewusst.

Im REGIOMED-Zentrum wurden 2017 circa 10500 Patienten mit der Diagnose absoluter Arrhythmie bei Vorhofflimmern (4000 paroxysmales Vorhofflimmern, 6400 permanentes/persistierendes Vorhofflimmern) behandelt. Ziel des Projektes zur  Compliance Verbesserung von antikoagulierten Patienten in unserem Verbund ist,  die Patienten aufzuklären und so eine nachhaltige Complianceverbesserung zu erzielen sowie ein einheitliches Therapieregime für den Verbund und die Zuweisern zu etablieren. Hierdurch soll verhindert werden, dass  Einnahmefehler oder zu frühes Absetzen aus unterschiedlichsten Gründen erfolgen. Auf Grund der großen Patientenmenge wurde dieses Projekt zunächst auf Patienten beschränkt bei denen eine OAK initiiert  werden muss. Wir sehen hier eine große Problematik mit Fortführung der neu initiierten Therapie im ambulanten Bereich sowie das Auftreten von Einnahmefehlern.

Die Wahl der besten Medikation für den Patienten sowie die Handhabung und potentiellen Risiken sollen in SOP festgelegt werden. Die klinische Erfahrung zeigt, dass hierfür eine Koordinatorstelle sinnvoll ist, die alle Aspekte bezüglich der Antikoagulation koordiniert. Mit diesem Antikoagulationsmanager (AM) soll eine permanent ansprechbare Person etabliert werden, die diese Koordination übernimmt.

Fazit:Im Rahmen des Projektes des „Antikoagulations-Manager“ wurden in dem Zeitraum 01.07.2017 bis 31.01.2018 614 Patienten mit der Indikation „ Vorhofflimmern“ gescreent. Die Akzeptanz der Einweiser, Patienten und Ärzte zeigte sich durchgehend positiv. Durch den intensiven Kontakt zu den Patienten, Einweisern und Arzt konnten die Compliance gefördert und Einnahmefehler reduziert werden. Das Thromboembolierisiko konnte durch die Aufklärung und Beratung der betroffenen Patienten reduziert werden. Das Screening zeigte im Bereich der „Neuen oralen Antikoagulation“ eine positiv steigende Tendenz.

 


http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//P577.htm