Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018 |
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Postinterventionelle orale Antikoagulation nach Katheterablation bei paroxysmalem Vorhofflimmern – Analyse der Inzidenz zerebraler Ereignisse und schwerer Blutungskomplikationen | ||||||||||||||||||
L. Pracht1, F. Bourier1, M. Zeilberger1, T. Reents1, S. Kathan1, M. Hofmann1, G. Heßling1, I. Deisenhofer1 | ||||||||||||||||||
1Elektrophysiologie, Deutsches Herzzentrum München, München; | ||||||||||||||||||
Einleitung:
In aktuellen Leitlinien wird empfohlen, Patienten nach erfolgreicher Katheterablation bei paroxysmalem Vorhofflimmern weiterhin oral zu antikoagulieren. Jedoch gibt es bis heute wenige Studien zur Inzidenz von zerebralen Insulten/TIA und Blutungskomplikationen unter dieser Behandlung. Das Ziel dieser Studie ist es, die Inzidenz der zerebralen Ereignisse sowie der Blutungskomplikationen in einem großen Patientenkollektiv zu ermitteln, in welchem nach Katheterablation von paroxysmalem Vorhofflimmern die orale Antikoagulation entweder beendet oder weitergeführt wurde. Methoden: Zwischen 2011 und 2016 erhielten n=1286 Patienten eine Pulmonalvenenisolation bei paroxysmalem Vorhofflimmern. In einem ambulanten Follow-Up nach 6 Monaten wurde bei Patienten mit erfolgreicher Katheterablation unter Berücksichtigung ihres CHADS-VASc Scores die orale Antikoagulation abgesetzt. In darauffolgenden Follow-Up Untersuchungen erfasste man die Inzidenz zerebraler Insulte/TIAs, Blutungskomplikationen, Medikamenteneinnahme und das Auftreten von Rezidiven des paroxysmalen Vorhofflimmerns. Ergebnisse: Tabelle 1 zeigt die Baseline-Charakteristika des Patientenkollektivs. Der mittlere Follow-Up Zeitraum betrug 806±601 Tage. Bei 70.2% der Patienten konnte im Follow-Up Zeitraum kein Rezidiv von Vorhofflimmern dokumentiert werden, was einer erfolgreiche Katheterablation entspricht. Die letzte Follow-Up Untersuchung ergab, dass n=621 Patienten (48%) stets ihre orale Antikoagulation einnahmen, während n=665 Patienten (52%) die Medikation beendet hatten. Davon hatten 3.3% der Patienten die Antikoagulanzien gegen ärztlichen Rat beendet. In der Patientengruppe, welche die orale Antikoagulation beendet hatte, zeigte sich eine Inzidenz zerebraler Insulte/TIA von 0.6%. Unter den Patienten, welche ihre Antikoagulanzien stets einnahmen lag die Inzidenz zerebraler thromboembolischer Ereignisse bei 1.9%. Die beiden Patientengruppen zeigten eine statistische Signifikanz von p=0.031.
Tabelle 1: Baseline Charakteristika Diskussion: In dieser Studie war das Beenden der oralen Antikoagulation nach erfolgreicher Katheterablation nicht mit einer höheren Inzidenz für zerebrale Insulte/TIA verbunden. Zu beachten ist jedoch, dass der CHADS-VASc Score in der Patientengruppe, welche ihr orale Antikoagulation beendet hatte, signifikant niedriger war. |
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http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//P510.htm |