Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018 |
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Verlaufskontrolle mit Kardio MRT bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern. Welchen diagnostischen Mehrwert hat die Anwendung der dynamischen Echtzeit-Kontrastmittel-Angiographie (TWIST Angiographie)? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
J. Ficke1, R. Barkhoff1, R. Motz1, K. Kronberg1, A. Elsässer1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1Klinik für Kardiologie, Klinikum Oldenburg AöR, Oldenburg; | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hintergrund: In der Follow-up Diagnostik von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) spielt die Magnetresonanztomographie (MRT) eine große Rolle: Sie ermöglicht die genaue Darstellung der Anatomie und eine Gewebedifferenzierung. Mit der Kontrastmittel-MRT-Angiographie wird das Gefäßsystem dargestellt, jedoch nur für eine einzige vor der Untersuchung festgelegte Kreislaufphase. Ein Verfahren mit hoher zeitlicher Auflösung für alle Phasen der Perfusion ist die time-resolved magnetic resonance angiography als eine dynamische Echtzeit-Kontrastmittel-Angiographie, z. B. die TWIST-Angiographie (Time-resolved Angiography With Interleaved Stochastic Trajectories, Firma Siemens®). Ziel: Das Ziel dieser Arbeit war es, die Vorteile und den Wissensgewinn durch die Untersuchung mit der TWIST-Angiographie bei Patienten mit angeborenen Herzfehler im Vergleich zur konventionellen MRT-Angiographie darzustellen. Unsere Hypothese war, dass neue und therapieentscheidende Diagnosen aus der TWIST-Angiographie gewonnen werden können. Methode: Eingeschlossen wurden 9 Patienten mit bekanntem angeborerem Herzfehler im Alter zwischen 13 und 70 Jahren. Alle Patienten hatten eine komplette MRT-Voruntersuchung innerhalb der letzten 5 Jahre mit einer Standard-Angiographie und erhielten jetzt eine TWIST-Angiographie. Die Befunde wurden verglichen und mögliche neue Diagnosen nach ihrer klinischen Relevanz beurteilt. Ergebnis: Bei 8 von 9 Patienten wurde ein klinisch relevanter Zugewinn an Informationen gefunden. Im Bereich des rechten Herzens und der Pulmonalzirkulation sahen wir ein poststenotisches Pulmonalarterienaneurysma, eine morphologische Conduit-Auffälligkeit, eine Bifukationsstenose und eine neu diagnostizierte Pulmonalvenenstenose. Im Bereich des linken Herzens und der Aorta diagnostizierten wir zwei Ausflusstraktobstruktionen, Sludge im Vorhofohr, dreimal eine Erweiterung der Aorta und einen engen Rechts-Aortenbogen (siehe Tabelle). Fazit: Im Vergleich zur konventionellen MRT-Angiographie ergeben sich durch die TWIST-Angiographie bei 8 von 9 Patienten mit komplexen Herzfehlern neue klinisch relevante Erkenntnisse. Interessant war, dass wir oft unerwartete Kombinationen von Befunden im kleinen und großen Kreislauf gefunden haben. Wir sehen in der TWIST-Angiographie eine sinnvolle Erweiterung in der Diagnostik und Verlaufskontrolle bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern.
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http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//P207.htm |