Clin Res Cardiol 107, Suppl 3, October 2018 |
||
Negativer Adenosin-Provokationstest sagt die Freiheit von Vorhofflimmern nach Laserballonablation voraus | ||
S. Schildt1, Y. Janeczko1, J. Seegers1, S. Fredersdorf-Hahn1, C. G. Jungbauer1, S. Friemel1, L. S. Maier1, E. Ücer1 | ||
1Klinik und Poliklinik für Innere Med. II, Kardiologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; | ||
Hintergrund: Mit dem Adenosin-Provokationstest (APT) kann abgeschätzt werden, ob Pulmonalvenen (PV) nach einer Ablation im Verlauf rekonnektieren. In einer früheren randomisierten Studie konnten wir zeigen, dass die akute Rekonnektionsrate nach Pulmonalvenenisolation (PVI) mit Laserenergie signifikant geringer war, als mit Radiofrequenz-Energie (RF). Zweck: Dieselbe Gruppe wurde ein Jahr nach der PVI auf erneut aufgetretenes Vorhofflimmern (VHF) untersucht und die Aussagekraft des APT im Hinblick auf die Rezidivrate evaluiert. Methoden: Patienten mit paroxymalem VHF wurden 1:1 randomisiert und die PV mittels Laserballon vs. RF isoliert. Im Anschluss wurde jede isolierte PV nach frühestens 20 Minuten mit dem APT (18 mg Adenosin i.v. Bolus) auf Rekonnektion überprüft. Neben der klinischen Untersuchung wurde bei allen Patienten vierteljährlich ein dreitägiges Langzeit-EKG durchgeführt. Der primäre Endpunkt war das Auftreten von VHF nach einem Jahr. Ergebnisse: Insgesamt wurden 50 Patienten (25 Frauen, Alter 63±10 J) rekrutiert. In beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich der basalen Patientencharakteristika und der Prozedurdauer. In der Laser-Gruppe (n = 25) konnten 96% der 97 PV und in der RF-Gruppe 98% der 96 PV erfolgreich isoliert werden (p = 0,41). Die Applikationszeit von Adenosin nach PVI war in beiden Gruppen nicht unterschiedlich (28min in der Laser-Gruppe vs. 31,5min in der RF-Gruppe; p = 0,12). In der Laser-Gruppe traten nach dem APT signifikant weniger PV-Rekonnektionen auf, als in der RF-Gruppe; 10 PV (10,8%) vs. 29 PV (30,9%) (p = 0,001). Dementsprechend hatten mehr Patienten in der RF-Gruppe mindestens eine PV-Rekonnektion nach dem APT, als in der Laser-Gruppe (16 (64%) vs. 8 (32%), p = 0,02). Nach 12 Monaten war die Anzahl der Patienten mit Vorhofflimmerrezidiv in der Laser-Gruppe signifikant geringer (3 (12%) vs. 9 (36%); p = 0,04). Alle Patienten, bei denen der APT nach Laserablation negativ war, waren auch nach einem Jahr frei von VHF (negativer prädiktiver Wert (NPW) des APT in der Laser-Gruppe = 100%). Nur bei 3 der insgesamt 8 Patienten mit positivem APT aus der Laser-Gruppe kam es zu einem Rezidiv (positiver prädiktiver Wert (PPW) = 37%). Aus der RF-Gruppe hatten 3 der 9 Patienten mit Rezidiv einen positiven APT nach PVI (PPW = 18%). Ein negativer APT konnte bei den anderen 6 Patienten aus der RF-Gruppe die Freiheit von VHF nicht vorhersagen (NPW = 33%). Die Sensitivität des APT im Hinblick auf die Vorhersage des Wiederauftretens von VHF betrug in der Laser-Gruppe 100%, die Spezifität 77%. In der RF-Gruppe betrug die Sensitivität 33%, die Spezifität 18%. Schlussfolgerung: Die Rezidivrate des VHF war ein Jahr nach der PVI in der Laser-Gruppe signifikant geringer. Die akute Effizienz der PVI mit Laserenergie, welche durch die niedrige akute Rekonnektionsrate mit dem APT nachgewiesen wurde, bleibt klinisch über ein Jahr bestehen. Ein negativer APT nach PVI mit Laserenergie konnte die Freiheit von VHF mit einem hohen prädiktiven Wert vorhersagen. Im Gegensatz dazu scheint der prädiktive Wert des APT in der RF-Gruppe zu gering zu sein, um das Rezidivrisiko zuverlässig vorherzusagen. |
||
http://www.abstractserver.de/dgk2018/ht/abstracts//P188.htm |