Clin Res Cardiol 106, Suppl 2, October 2017 |
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Akuter Myokardinfarkt nach traumatischer Dissektion der LAD | ||
N. Dagkonakis1, K. Seidl1 | ||
1Med. Klinik I, Klinikum Ingolstadt, Ingolstadt; | ||
Einleitung: Die traumatische Dissektion eines Koronargefäßes ist ein sehr seltene Ursache für ein akutes Koronarsyndrom. Anamnese: Es handelt sich um einen 40jährigen Patienten der am Vortag der Aufnahme an einem Judo Wettbewerb teilgenommen hat. Während des Kampfes hat er einen starken Schlag auf den Brustkorb bekommen. Bei persistierenden Brustsschmerzen und in reduziertem Allgemeinzustand stellte er sich am Folgetag, zunächst in der orthopädischen Abteilung unseres Hauses vor. Eine traumatische Folge des Schlags konnte mit der durchgeführten bildgebenden (radiologischen) Diagnostik ausgeschlossen werden. Verlauf: Daraufhin erfolgte die konsiliarische internistische Vorstellung. Im EKG zeigten sich Zeichen eines abgelaufenen Vorderwandinfarktes im Stadium II-III. Laborchemisch waren die Herzenzyme deutlich erhöht. Echokardiographisch zeigte sich eine Hypokinesie der Vorderwand mit apikaler Dyskinesie bei global mittelgradig reduzierter systolischer LV Funktion. Bei persistierenden Beschwerden wurde bei dem Patienten eine Linksherzkatheteruntersuchung durchgeführt. Hier zeigte sich ein subtotaler, thrombotischer Verschluss (TIMI I Fluß) der medialen LAD mit Nachweis einer Dissektion. Die restlichen Koronararterien wiesen keine relevante Pathologie auf. Das Gefäß konnte problemlos rekanalisiert werden und die Dissektionsstelle mit einem DES abgedeckt werden. Der Patient konnte nach einem unkomplizierten Verlauf nach 5 Tagen entlassen werden. Eine Herzinsuffizienztherapie wurde eingeleitet und die LV Funktion wird im Verlauf kontrolliert. Diskussion: Obwohl die Dissektion eines Koronargefäßes eine nicht seltene iatrogene Komplikation im Rahmen einer PCI ist, tritt im Gegenteil eine spontane bzw. traumatische Dissektion relativ selten auf. Die interventionelle Behandlung bedarf die üblichen PCI Techniken. Jedoch zu diskutieren bleibt die Frage, wie die medikamentöse Therapie bei diesen Patienten postinterventionell aussehen soll. Vor allem wenn es um junge Patienten ohne sonstigen Zeichen einer Atherosklerose handelt. |
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http://www.abstractserver.de/dgk2017/ht/abstracts//P471.htm |