Clin Res Cardiol 106, Suppl 2, October 2017

Prozessoptimierte Cryo-Ballon-Pulmonalvenenablation: Prozedurale Ergebnisse im Vergleich zur Fire and Ice Studie 
S. Dibsi1, N. Dibsi1, N. Somma2, C. Schulze2, J. Holl2, S. Teuber2, G. Pothoff2, T. Lickfeld1, C. Stoepel1, L. Lickfett2
1Med. Klinik II, Johanniter GmbH - Evangelisches Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach, Mönchengladbach; 2Gemeinschaftspraxis Kardiologie und Pneumologie, Mönchengladbach;

Hintergrund: Die Pulmonalvenenisolation (PVI) ist ein weltweit angewandtes kuratives Verfahren, um Patienten mit Vorhofflimmern zu behandeln. Die Fire and Ice Studie hat eine Gleichwertigkeit von Radiofrequenz- und Cryoballon-Ablation bei der PVI gezeigt. Obwohl die Cryoballon-Ablation eine prozedural-technisch überschaubare Ablationsmethode darstellt, beinhaltet sie in der Regel dennoch einen relativ großen Aufwand bzgl. Personal und Material. Wir untersuchten die Hypothese, dass eine weitere personelle und materielle Simplifizierung zu Ergebnissen führt, die denen der Fire and Ice Studie vergleichbar sind. Aktuell stellen wir die prozeduralen Ergebnisse dieser fortlaufenden Studie dar.

Methoden: Abgesehen vom TEE erfolgten sämtliche Voruntersuchungen und die Aufklärung im ambulanten Rahmen. Die Prozedur wurde von nur einem Arzt ohne sterile Assistenz durchgeführt. Es erfolgte lediglich eine zweifache Punktion ausschließlich der rechten V. femoralis communis. Der Ösophagus wurde mit Barium unter Verzicht auf eine Temperatursonde dargestellt. Der Cryoballon wurde über einen steifen Führungsdraht vorgeführt. Auf einen zirkulären Mappingkatheter wie den Achive™ oder Lasso™ wurde verzichtet. Die PVI wurde nach Ablation durch ein sorgfältiges Mapping des PV Ostiums mittels eines steuerbaren 8-poligen Diagnostikkatheters (EPXT™) dokumentiert.

Ergebnisse: 75 Patienten wurden eingeschlossen (39 männlich, mittl. Alter 65 ± 12 Jahre, 35 paroxysmal, 40 persistierend). Die Untersuchungsdauer betrug 76 ± 12 min (Fire and Ice: 124 ± 39 min). Die linksatriale Prozedurdauer betrug 64 ± 10 min (Fire and Ice: 92 ± 31 min). Die Durchleuchtungsdauer betrug 18 ± 4 min (Fire and Ice: 22 ± 14 min). Eine elektrische Isolation wurde bei allen abladierten PV dokumentiert. Die einzige Komplikation war ein punktionspflichtiger Perikarderguss.

Schlussfolgerung:

Unser simplifiziertes Vorgehen reduziert nicht nur den Aufwand bzgl. Personal und Material, sondern führt auch einer Verkürzung der Untersuchungsdauer im Vergleich zur Fire and Ice Studie. Die klinischen Erfolgsraten werden demnächst im 1-Jahres follow-up berichtet.


http://www.abstractserver.de/dgk2017/ht/abstracts//P216.htm