Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Hocheffektive Verminderung des Dosisflächenproduktes bei der Koronarangiographie durch Strahlenvorfilterung mittels 0,1 mm Kupferfilter.

C. Weinbrenner1, G. Simonis2, R. H. Strasser2
1, Dresden; 2Medizinische Klinik / Kardiologie, Technische Universität Dresden, Dresden;
Hintergrund und Fragestellung: Die diagnostische Koronarangiographie ist mit einer erheblichen Strahlenbelastung für den Patienten aber auch für den Untersucher verbunden. Ziel strahlenhygenischer Arbeitsmethoden sollte daher u.a. eine Minimierung der Strahlungsdosis sein. Untersucht wurde, ob ein zusätzlich eingebrachter Kupferfilter das Dosisflächenprodukt (DFP) bei der Koronarangiographie vermindern kann.
Methoden:
4 Untersucher (Anfänger und Erfahrene) zeichneten bei je 10 Untersuchungen das DFP der Cinematographie und der Durchleuchtung auf. Zusätzlich wurde die Anzahl der Serien, der Bilder und der Durchleuchtungszeit registriert. An einer biplanen Philips BH 3000-Integris-Angiographieanlage wurde vor einer zweiten Messserie ein 0,1 mm dicker Kupferfilter eingebracht, um die weiche Strahlung zu vermindern. Sodann wurden von denselben Untersuchern wieder je 10 Koronarangiographien dokumentiert.
Ergebnisse:
Das DFP der Cinematographie konnte durch die Vorfilterung mittels 0,1 mm Cu von 35±2 auf 15±1 Gy x cm2 hochsignifikant um 57 % vermindert werden. Damit verminderte sich das DFP pro Bild von 46±2 auf 21±1 mGy x cm2 (p<0,05). Die übrigen Messparameter wie Durchleuchtung (hier keine Filter- und Pulsänderung), Serien- und Bilderanzahl sowie Durchleuchtungszeit waren zwischen den beiden Messzeitpunkten nicht unterschiedlich. Subjektiv waren keine Bildqualitätsunterschiede nachweisbar.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung:
Durch Kupfervorfilterung der Strahlung lässt sich das DFP ohne Einschränkung der Bildqualität um mehr als die Hälfte bei der Koronarangiographie vermindern. Diese hocheffektive Maßnahme kann in die Angiographieanlagen einfach implementiert werden und ist in Analogie auch bei der perkutanen Angioplastie wirksam. Weitere Anstrengungen sind jedoch erforderlich, um durch strahlenhygienische Maßnahmen die Patienten- und Untersucherbelastung mittels optimierter Durchleuchtungs- und Darstellungsstrategien noch weiter zu minimieren.

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