Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Multidetektor Computer Tomographie zur Darstellung von In-Stent-Restenosen
R. Köster1, U. van Stevendaal2, M. Grass2, J. Kaehler1, A. Koops3, J. Yamamura3, P. Begemann3
1Klinik und Poliklinik für Kardiologie/Angiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg gGmbH, Hamburg; 2Philips Research Hamburg, Hamburg; 3Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg;
Hintergrund: Die Multidetektor Computer Tomographie (MDCT) wird zunehmend für die Darstellung der Koronararterien benutzt. Eine Limitation der Technik ist die Darstellbarkeit von In-Stent-Restenosen, welche durch Artefakte, verursacht durch den Stahlstent, beeinträchtigt wird. Mit dieser Studie wurde die Beurteilbarkeit koronarer In-Stent-Restenosen mittels MDCT untersucht.Methoden: Es wurde ein neues Phantom entwickelt, das koronare In-Stent-Restenosen simuliert. Plexiglasstäbe stellen Kontrastmittel-gefüllte Koronargefäße dar. Es bestehen drei Grade von Stenosen (niedrig, mittel, hoch). Koronare Stents (Medtronic Driver) mit 3.0 mm Durchmesser, einer Stentstrebendicke von 0,1 mm und 30 mm Länge wurden in das Phantom implantiert. Das Phantom wurde in einer Kontrastmittellösung plaziert, die eine Dichtedifferenz zum Koronarlumen aufwies, die äquivalent zu einer in-vivo Differenz zur Gefäßwand ist (ca. 400 Houndsfield Einheiten). Die Messungen wurden mit einem Philips MX 8000 IDT 16 Zeilen Multidetektor CT durchgeführt. Dabei wurden zwei Scan-Protokolle verwendet: Das Standard in vivo Protokoll (Kollimation: 16 x 0,75 mm, Rotationszeit: 0,42 s, Tischvorschub: 0,15; 0,2; 0,25 und 0,30) mit und ohne implementierte EKG-Signale (40, 60 und 80 Schläge/min), und ein hoch auflösendes in-vitro Scan-Protokoll (16 x 0,75 mm, 0,42 s, 0,30).Ergebnisse: Bei Verwendung des Standard-Protokolls traten Artefakte mit einer Breite von 0,5 mm angrenzend an die inneren und äußeren Begrenzungen des Stents auf. Die zentralen 60 % der Lumenfläche konnten ohne Artefakt dargestellt werden. Der Scan ohne EKG-Triggerung zeigte bei unterschiedlichen Tischvorschüben keine visuellen Unterschiede. Die Implementierung eines EKG-Signals in das stationäre Phantom und die dadurch bedingte Simulation einer kardialen Bewegung zeigte eine leichte Abnahme der Bildqualität im Vergleich zu nicht EKG getriggerten Scans. Bei Verwendung der unterschiedlichen Tischvorschübe und Herzfrequenzen ergab sich kein relevanter Unterschied in der Bildqualität. Mit den hoch auflösenden Protokollen konnten die einzelnen Streben der Stents zu 100 % ohne limitierende Aufhärtungsartefakte dargestellt werden. Schlussfolgerungen: Die hoch auflösenden MDCT Protokolle waren besser geeignet als die Standard Protokolle, um In-Stent-Restenosen in-vitro darzustellen und um Stent-Artefakte zu eliminieren. Sie erlaubten eine exzellente Darstellung der koronaren Stents in-vitro und die Beurteilung eines breiten Bereichs von In-Stent-Restenosen.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P491.htm