Hintergrund: Trotz neuer Entwicklungen in der Darstellung von Koronararterien ist die 2-dimensionale quantitative Koronarangiographie (QCA) der Goldstandard zur Quantifizierung von Koronararterienstenosen. Zur weiteren Verbesserung der diagnostischen und therapeutischen Sicherheit während der Koronarangiographie integriert die neu entwickelte 3-dimensionale Cardiop-B-Software (Paieon Medical Ltd., IC3D Siemens Medical Solutions) 2-3 angiographische Projektionen zu einer 3D-Rekonstruktion eines arteriellen Segmentes. Es existieren jedoch keine Daten über die klinische Validierung dieses Systems. Ziel der Untersuchung ist der Vergleich dieser neuen 3D-Software mit einem gut validierten QCA-System (CAAS, Quantcor, Siemens Medical Solutions).

Methode: Zur 3D-Rekonstruktion und QCA wurden identische enddiastolische Bilder verwendet. Die Kalibrierung wurde im gleichen Bild mit der kontrastmittelgefüllten Katheterspitze (6 F) für beide Systeme durchgeführt. Bei 74 von 79 eingeschlossenen Patienten (24 weiblich, 55 männlich) konnte dies durchgeführt werden. Bestimmt wurden Diameter- („minimal lumen diameter“-MLD; „reference vessel diameter“-RD und %-Stenose) sowie durchmessergestützte Werte („minimal lumen area“-MLA; Referenzfläche-RA sowie %-Stenose) und anschließend statistisch berechnet.

Ergebnisse: Hinsichtlich der Diameterdaten fand sich eine hochsignifikante Korrelation für MLD (r=0,645, p<0,005), RD (r=0,456; p<0,005) and Prozentstenose für beide Systeme (r=0,474, p<0.005). Für den Vergleich mit den für das QCA-System densitometrisch abgeleiteten Daten der durchmesserbezogenen Werte fielen die Korrelationen erwartungsgemäß weniger stark aus (MLA r=0,36; p<0,005; RD r=0,66; p<0,005)

	QCA	3D	R	P
MLD(mm)	1,1481	1,0091	0,645	<0,005
RD(mm)	2,61	2,42	0,456	<0,005
%-Stenose	51,64	60,28	0,474	<0,005