Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Echokardiographische Messung der linksventrikulären Auswurffraktion mit und ohne Kontrastmittelverstärkung im Vergleich zur Szintigraphie
C. Hoyer1, P. Jung2, A. Nowotny2, S. Hilliger3, J. Rieber4, I. Erhard4, R. Lorenz3, W. Voelker2, C. E. Angermann5
1Kardiologie, Luitpoldkrankenhaus Medizinische Klinik I, Würzburg, BusinessLogic.Land; 2Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum der Universität Würzburg, Würzburg; 3Nuklearmedizin, Universitätsklinik Würzburg, Würzburg; 4Med. Klinik und Poliklinik - Abt. Kardiologie, Med. Poliklinik, Klinikum d. Univers. München, München; 5, Würzburg;

 

 

Die exakte Messung der linksventrikulären Auswurffraktion (LV-EF) ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik von Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK). Szintigraphische Techniken (SPECT) oder die Laevokardiographie sind etablierte, in ihrer Anwendbarkeit jedoch aufgrund hoher Kosten, mangelnder Verfügbarkeit und relevanter Strahlenbelastung limitierte Methoden. Die Bestimmung der EF mittels Echokardiographie (ECHO) ist eine weit verbreitete nicht invasive Methode, die jedoch stark von der Delineation des LV Endokards abhängt. Diese wiederum kann durch Verwendung von Kontrastmitteln  (KM) verbessert werden. In dieser Studie untersuchten wir die Korrelation zwischen nativem und Kontrast  verstärktem ECHO und SPECT bei Ruheuntersuchungen sowie während Dobutaminbelastung.

Methoden: 30 Patienten (64,7 ±9,3 Jahre, 15 Frauen) unterzogen sich zeitgleich einer Dobutaminstressechokardiographie (DSE) und einem SPECT. Die SPECT-EF wurde nach Injektion eines Radiopharmakon (Tc-99m-MIBI) in Ruhe bzw. mittels First-Pass-Messung während der maximalen Belastung ermittelt. Im ECHO wurden apikale 4- und 2-Kammerblicke digital vor und nach Bolusinjektion eines lungengängigen Kontrastmittels (SONOVUE®) aufgezeichnet (Vingmed V, GE). Enddiastolische (Voled) und endsystolische (Voles) Volumina wurden von einem erfahrenen Untersucher planimetrisch bestimmt, der zu diesem Zeitpunkt die SPECT Ergebnisse nicht kannte. Die ECHO-EF wurde mittels der biplanen Methode nach Simpson berechnet.

Ergebnisse: In Ruhe lag die mittlere SPECT-EF bei 86,7±9,5%, verglichen mit 64,6±7,9% und 65,3±8,9% im nativen bzw. KM-ECHO. Das Voled betrug im nativen Echo bei 87,6±33 ml in Ruhe und bei 63,1± 21,4 ml unter Belastung. Nach Applikation des KM lag das Voled bei 86,4 ± 28,1 ml in Ruhe  und 72,2 ± 24,9 ml unter Belastung. Der Korrelationskoeffizient nach Spearman zwischen SPECT und ECHO-EF nahm bei Verwendung von Kontrastmittel signifikant von r=0,09 zu r=0,43 in Ruhe und von r=-0,11 auf r= 0,35 unter Belastung zu. Eine signifikante Korrelation zwischen ECHO-EF und SPECT-EF ergab sich erst unter Verwendung des KM.

Schlussfolgerung: Die Verwendung von Kotrastmittel macht ECHO besser interpretierbar und führt zu einer Verbesserung der Korrelation von SPECT- und ECHO-EF in Ruhe und unter Belastung.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P479.htm