Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Nichtinvasive Risikostratifizierung zur Vorhersage des plötzlichen Herztodes – erste Erfahrungen mit der Wedensky-Modulation bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung
N. Elgarhi1, H. Hoium2, B. Lüderitz3, J. O. Schwab3
1, Bonn; 2Harbinger Medical Inc., Eden Prairie, Maine, BusinessLogic.Land; 3Universitätsklinikum Bonn, Bonn;
Hintergrund: Der plötzliche Herztod ist die häufigste Erstmanifestation der koronaren Herzkrankheit. Die Wedensky-Modulation (WM) stellt einen neuer Parameter dar, der das Risiko für einen plötzlichen Herztod bestimmen soll. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die Korrelation zu derzeit verwandten Risikoparametern und den prädiktiven Wert für das Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (VT) innerhalb eines Patientenkollektivs mit implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) zu evaluieren.
Methode: Insgesamt wurden 33 ICD Patienten (P) (m: 32, 66±8 Jahre, EF 31±12 %, mittleres Follow up: 6 Monate) untersucht. Zur Berechnung der WM erfolgt eine transkutane, unterschwellige Impulsabgabe zum Zeitpunkt der absoluten Refraktärzeit der Ventrikel bei jeder 2. Herzaktion. Aus den stimulierten und nicht-stimulierten ventrikulären Depolarisationen wird über einen komplexen Verrechungsalgorithmus der WM-Index (WMI) analysiert. Weiterhin wurde Induzierbarkeit während der EPU berücksichtigt und bei jedem Patienten die Herzfrequenzvariabilität (HRV) und –turbulenz (HRT) bestimmt. 
Ergebnisse:
Die HRV war normwertig (SDNN 129±73 ms, LF/HF 2,4±2). Die HRT wies für onset und slope bei 57 % P einen pathologischen Wert auf. Der WMI war bei 13 P positiv und zeigte eine signifikante Korrelation zur HRV (SDNN p=0,04; Gesamtspektrum p=0,03; VLF p=0,02; LF p=0,054; HF p=0,046). Der positive prädiktive Wert bzgl. der Auslösbarkeit einer VT in der EPU betrug 100 %. Diejenigen P, die zur Primärprävention (n=18) einen ICD erhielten, zeigten einen größeren WMI (0,5±0,3 vs 0,3±0,3, p<0,05). Im Hinblick auf die Gesamtmortalität wies ein normwertiger WMI einen negativen prädiktiven Wert von 95 % auf. 
Diskussion: Die nichtinvasive Risikostratifikation zur Vorhersage des plötzlichen Herztodes hat durch die neuesten Ergebnisse der Primärpräventionsstudien an Bedeutung gewonnen. In unserem ICD Kollektiv war die Wedensky-Modulation in der Lage, die Induzierbarkeit ventrikulärer Tachyarrhythmien in der EPU vorherzusagen. Weiterhin konnte der WMI, ähnlich dem T-Wellen Alternans, erfolgreich Patienten mit einem geringen Risiko für die Gesamtmortalität identifizieren. Der Stellenwert eines pathologischen WMI muss in weiteren Untersuchungen genauer definiert werden.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P461.htm