Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Kontrastmittel-verstärkte MRT zur Detektion von Thromben im linken Vorhofohr
O. Mohrs1, B. Nowak2, S. Petersen3, M. Welsner2, A. Magedanz2, H.-U. Kauczor4, T. Voigtländer2
1Kardiale MRT, Cardioangiologisches Centrum Bethanien, Frankfurt am Main, BusinessLogic.Land; 2Kardiale MRT, Cardioangiologisches Centrum Bethanien, Frankfurt am Main; 3John Radcliffe Hospital/Dept. of Cardiovasc. Medicine, University of Oxford/Clinical Magnetic Reson. Research Center, Oxford, GB; 4Radiologie, Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz), Heidelberg;

Zielsetzung: Thromben im linken Vorhofohr (thrombi in left atrial appendage, TILAA) zählen zu den häufigen Ursachen kardiogener Embolien. Die transösophagealen Echokardiographie (TEE), derzeitiger klinischer Standard zur Detektion von TILAA, stellt eine semi-invasive Untersuchungsmethode dar. Ziel ist es daher, die Wertigkeit kontrastmittelverstärkter MR-Techniken zur nicht-invasiven Detektion von TILAA zu evaluieren.

 

Material und Methoden: Es wurden 25 Patienten (19 mit und 6 ohne TILAA in der TEE) mittels einer dynamischen 2D-TrueFISP-Sequenz (ce-2D-SSFP-Perfusion) und einer 3D-IR-TurboFlash-Sequenz (ce-3D-IR-TFL) bei 1,5T untersucht. Zur Kontrastmittelverstärkung wurde Gd-DTPA verwendet: mittlere Dosis 0,06 mmol/kg*KG @ 5 ml/s für ce-2D-SSFP-Perfusion bzw. 0,13 mmol/kg*KG für ce-3D-IR-TFL. Sowohl die TEE- als auch die MRT-Daten wurden getrennt und geblindet von zwei erfahrenen Untersuchern im Konsensus analysiert. Zudem erfolgte eine Bewertung der MR-Bildqualität anhand einer 5-Punkte-Skala.

 

Ergebnisse: Es zeigte sich jeweils eine gute Bildqualität (Grad 4± 1) für ce-2D-SSFP-Perfusion und ce-3D-IR-TFL. Lediglich in jeweils 2 Fällen waren die Datensätze nicht diagnostisch verwertbar (Grad 1). Ce-2D-SSFP-Perfusion, ce-3D-IR-TFL und die Kombination beider Techniken erzielten Sensitivitäten von 47/35/44%, Spezifitäten von 50/67/67%, positive Vorhersagewerte von 73/75/80% und negative Vorhersagewerte von 25/27/29% im Vergleich zur TEE.

 

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie demonstriert das Potential der ceMRT zur nicht-invasiven Diagnostik von Thromben im linken Vorhofohr. Zum aktuellen Zeitpunkt kann die TEE als Verfahren der Wahl jedoch nicht von der ceMRT ersetzt werden.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P458.htm