Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Magnetresonanztomographie (CMR) zur Diagnostik kardialer Raumforderungen (RF): Gewebetypisierung und Häufigkeit benigner bzw. maligner RF im eigenen Patientengut von 2001 - 2005
G. A. Haack1, T. Bareiter2, I. Bär2, M.G. Gottwik3, J. Schwab3
1Med. Klinik 8/Kardiologie, Klinikum Nürnberg, Nürnberg, BusinessLogic.Land; 2Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum Nürnberg Süd, Nürnberg; 3Med. Klinik 8, Schwerpunkt Kardiologie, Klinikum Nürnberg, Nürnberg;

Hintergrund: Primäre Herztumore sind sehr seltene Befunde mit einer Inzidienz von 0,0017-0,19% im unselektierten autoptischen Krankengut. Sekundäre Herztumore finden sich dagegen 20 bis 40 mal häufiger. Kardiale Thromben treten bei ca. 20-30% im Rahmen eines frischen Myokardinfarktes im akinetischen Wandareal auf. Die CMR leistet im Vergleich zur Echokardiographie durch die ergänzende Gewebetypisierung einen erheblichen Beitrag zur Differenzierung der RF.

 

Patienten und Methoden: Im Zeitraum von 5/2001 bis 5/2005 wurden 110 Patienten (35 Frauen, Alter 58±16 a) mit RF an einem 1.5T Scanner (Intera, Philips) mit folgenden Protokoll untersucht: b-TFE, PD-BB, T1-TFE±Gd-DTPA, T2-BB,T2-BB SPIR, b-TFE-Perfusion, IR-GRE mit Gd-DTPA (3D und 2D).  Angestrebt wurde neben dem Verteilungsmuster und der Häufigkeit eine Differenzierung der RF hinsichtlich benigner oder maligner Entität mittels Gewebetypisierung bzw. falls möglich eine histologische Gegenkontrolle.

 

Ergebnisse:  Bei 110 Pat. konnten mittels Kardio-MRT 96 (87%) als benigne und 14 (13%) als maligne charakterisiert werden. Die 96 benignen RF ließen sich weiter in 12 (11%) Myxome, 3 (3%) Fibrome,  55 (50%) Thromben und 26 (23%) nicht näher klassifizierbare RF differenzieren. Die 14 malignen RF umfassten 1 Angio-, 2 Leiomyo-, 1 Lipo-, 1 Fibromyxosarkom, 2 Lymphome, 1 malignes Thymom und 3 Metastasen (Ösophagus-, Lungen-, Synovialcarcinom), die histologisch gesichert wurden. Bei 3 weiteren als maligne klassifizierten RF  wurde keine Histologie gewonnen.

 

Schlussfolgerungen: Die Kardio-MRT stellt eine wertvolle Ergänzung in der Diagnostik kardialer RF dar. Ihr Vorteil liegt neben der genauen Abgrenzung und Lokalisation der RF in der Gewebetypisierung durch spezifische T1w bzw. T2w Sequenzen einschließlich KM-Verhalten. Am häufigsten sind intrakardiale Thromben vertreten, die mit hoher diagnostischer Genauigkeit mittels Kardio-MRT diagnostiziert werden können.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P456.htm