Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Frühe Identifikation einer eingeschränkten Schlagvolumenreserve mittels Kardio ­MRT bei Patienten mit hypertensiver Herzerkrankung
Ch Zühlke1, G. Plehn2, M. O. Schrage2, M. van Bracht2, Ch. A. Perings2, H. J. Trappe2
1Marienhospital Herne, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Herne, BusinessLogic.Land; 2Med. Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Ruhr-Universität Bochum/Marienhospital, Herne;
 

Fragestellung:

Mit der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob Patienten mit einer hypertensiven Herzerkrankung mittels Cardio MRT als nicht invasiver Untersuchungsparameter idntifiziert werden können.

 

Methoden:

Eingeschlossen wurden von August 2004 bis März 2005 20 konsekutive Patienten (13 Männer, 7 Frauen) mit bekannter arterieller Hypertonie, bei denen die Diagnose einer hypertensiven Herzerkrankung nach koronarangiographischem Ausschluß einer relevanten Makroangiopathie aufgrund morphologischer Merkmale wie einer Schlängelung der Koronargefäße, Achsenabknickung, vermehrter Trabekularisierung und einem kräftigen sytolischen Pumpverhalten gestellt wurde. Bei diesen Patienten wurden im Cardio MRT die linksventrikulären Volumina sowie die Muskelmasse bestimmt, und mit 20 Patienten (11 Männer, 9 Frauen) ohne anamnestische und morphologische Hochdruckmerkmale verglichen, bei denen ebenfalls koronarangiographisch eine Makroangiopathie ausgeschlossen wurde.

 

Ergebnisse:

Die linksventrikuläre Pumpfunktion war in beiden Gruppen normal und ohne signifikanten Unterschied (EF62% im Hypertoniekollektiv, EF 61% im Normalkollektiv), auch die linksventrikuläre Muskelmasse war in beiden Gruppen normal und ohne signifikanten Unterschied (76 g/m2 im Hypertoniekollektiv, 82 g/m2 im Normalkollektiv). Bezüglich des endsystolischen Volumens (30 ml vs. 62 ml, p< 0,01), des enddiastolischen Volumens (84 ml vs. 154 ml, p<0,01) und des Schlagvolumens (59 ml vs. 93 ml, p<0,01) zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen mit jeweils höheren Werten im Normalkollektiv.

 

Schlussfolgerungen:

Das untersuchte Patientenkollektiv ist durch eine normale Ejektionsfraktion aber durch signifikant kleinere endsystolische und enddiastolische Volumina und daraus resultierend ein kleineres Schlagvolumen charakterisiert. Somit scheint eine verminderte Schlagvolumenreserve in Ruhe ein frühes Zeichen einer hypertensiven Herzerkrankung noch vor Einsetzen einer signifikanten Herzmuskelhypertrophie zu sein.

Das MRT scheint im Unterschied zur Echokardiographie eine frühere Diskriminierung des Krankheitsbildes anhand von Parametem der linksventrikulären Volumina zu ermöglichen.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P451.htm