Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005) |
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Telekardiologie versus Holter-EKG in der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen symptomatischer Patienten |
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H. Palisch1, A. Hempel2, H. Korb3 | ||
1Klinikum Dresden-Friedrichstadt, Medizinische Klinik II für Herz- und Kreislaufkrankheiten, Dresden, BusinessLogic.Land; 2II. Medizinische Klinik, Krankenhaus Dresden Friedrichstadt, Dresden; 3Philips Heartcare TS, Düsseldorf; | ||
Einleitung: Palpationen, Synkopen und anfallsweises Herzjagen sind häufige Beschwerden und führen häufig zu notfallmäßigen stationären Aufnahme und Abklärung. Am häufigsten tritt Vorhofflimmern mit einer Prävalenz von 12% in bei über 75-jährigen auf und führt häufig zu stationären Einweisungen (1). Die telemetrische EKG-Übertragung erweitert die Möglichkeiten einer Betreuung „rund um die Uhr“ (2, 3). Material und Methoden: Es wurden jeweils 104 Patienten mit den klinischen Leitsymptomen Herzrasen“, “Schwindel“, Präsynkopen/Synkopen oder „Palpitationen“ unter dem Verdacht auf tachykarde Herzrhythmusstörungen untersucht mit einen Holter-EKG über 24 Stunden oder alternativ mit Tele-EKG (VIAPAC; CE-zertifiziert, FDA zugelassen) im Mittel über 3 Monate untersucht. 77% der Patienten waren Frauen, das Durchschnittsalter betrug 50+16.
Ergebnisse: Die technische Erfassungsqualität beider Methoden war jeweils sehr gut. In der Tele-EKG-Gruppe wurden im Mittel nach 39± 46 Tage mindestens 1 klinisches Ereignis erfasst („Herzrasen“ 87 %, „Herzstolpern“ oder „Aussetzer“ 10%). Im EKG fanden sich dazu Sinusrhyhtmus in 50%, supraventrikuläre Tachykardien/AV-Reentry-Tachykardien in 29%, atriale Tachykardien bei 19% sowie Extrasystolen bei 3 % der Patienten. Im Holter-EKG zeigten 55% der Patienten Sinusrhythmus, 17% Patienten eine Extrasystolie, 19% Vorhofflimmern, 8% einen SA- oder AV-Block II° bzw. III°, 7% supraventrikuläre und 4% ventrikuläre Tachykardien.
Diskussion. In der Überwachung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen stellt die Telemedizin ein kostengünstiges und technisch einfaches Verfahren zur Verfügung und ist für die Abklärung sporadisch auftretender kardialer Symptome sowie in der Therapieüberwachung medizinisch wie auch im Resourceneinsatz deutliche überlegen. Holter-EKG und implantierte Event-Recorder zeigten demgegenüber Vorteile bei der Diagnosesicherung von kardiogener Synkopen.
Schlussfolgerung: Die telemedizinische Übertragung eines hochwertigen EKG eignet sich mit hoher Effizienz zur Diagnostik vor allem unklarer tachykarder Herzrhythmusstörungen und spart ambulante und stationäre Zusatzuntersuchungen.
Literaturverzeichnis 1: B. Lüderitz: Herzrhythmusstörungen Aktuelle Diagnostik und Therapie Klinikarzt 3/2003 S.40 2: J.O.Schwab, B.Lüderitz: Telemedizin in der Kardiologie-Wohin geht die Entwicklung Health Akadamy 1/2004 S.31-38 3: N.Reifart, H-J. Weil, S. Göhring, J.Dietl: Verläßlichkeit eines neuen 12-Kanal-EKG mit telefonischer Übertragung Dtsch.med.Wschr.(1997) S.1137-1140 |
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http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P430.htm |