Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Chronische Effektivität und Sicherheit einer links-ventrikulären, fraktal beschichteten Elektrode mit helikalem Fixationsmechanismus (OVID-Studie)

C. Unterberg-Buchwald1, S. Ellery2, B. Merkely3, G. Prenner4, K. Tscheliessnigg4, K. Malinowski5, M. Külschbach6, E. Hohn6, H. Schwacke7, O. Bosse8, V. Paul2
1Universitätsklinikum Göttingen, Göttingen, BusinessLogic.Land; 2Cardiology, St Peter's Hospital, Chertsey - Surrey, BusinessLogic.Land; 3Klinik für Kardiologie II, Semmelweis Universität, Budapest, H; 4Abt. Kardiologie, Medizinische Universitätsklinik, Graz, AT; 5Klinik für Innere Medizin, Helios Klinikum Aue, Aue; 6Evang. Krankenhaus Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach; 7III. Med. Abteilung - Kardiologie, Pneumologie, Allgemeines Krankenhaus Altona, Hamburg; 8Klinik für Kardiologie u. Angiologie, Klinikum Traunstein, Traunstein;

für die Teilnehmer der OVID-Studie

 

Einführung: Die endokardiale, unipolare, links-ventrikuläre (LV) Elektrode Corox OTW Steroid (Biotronik) ist mittels Mandrin und/oder Führungsdraht (‚over-the-wire’) steuerbar. Letzterer kann distal oder proximal in den Elektrodenkörper eingeführt werden. Das helikal vorgeformte, distale Ende erlaubt eine atraumatische Fixierung in der Zielvene. Die 5 mm2 elektrisch aktive Spitze ist fraktal mit Iridium beschichtet. Ziel der Studie OVID ist die Bestimmung von Effektivität und Sicherheit der Corox OTW Steroid.

Methoden: Intraoperativ wurden Implantationserfolgsrate, Handhabung sowie relevante elektrische und Zeitparameter ermittelt. Postoperativ wurden Reizschwelle (RS) und Impedanz bei Entlassung bzw. nach 1, 3, 6 und 12 Monaten bestimmt.

Ergebnisse: 132 Patienten mit Herzinsuffizienz und Indikation für biventrikuläre Stimulation wurden in 24 Zentren eingeschlossen (68 ± 9 Jahre, 75% männlich). In 121 Patienten (92%) war die Implantation der LV-Elektrode erfolgreich. Die Gesamtimplantationsdauer betrug 111 ± 41 min, die Durchleuchtungszeit 27 ± 14 min und die Dauer der LV-Elektrodenplatzierung 35 ± 27 min. Mandrin und Führungsdraht wurden in 72%, nur Mandrin in 20,5% bzw. nur Führungsdraht in 7,5% verwendet. Die finale Elektrodenposition war lateral (39%), posterolateral (38%), anterolateral (19,5%) sowie in der großen Herzvene (4,5%). Die Handhabbarkeit der LV-Elektrode wurde auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) mit 1,8 ± 0,6 bewertet. Die intraoperative, minimale Signalamplitude betrug 15 ± 7 mV. RS und Impedanzen sind in der Tabelle aufgeführt. Postoperative Vorkommnisse waren RS-Verlust in 5 (4,1%) und N. phrenicus-Stimulation in 6 Fällen (4,9%).

 

 

Intraop

Entlassg.

1M

3M

6M

12M

RS bei 0,5 ms [V] *)

1,0 ± 0,1

1,1 ± 0,1

1,0 ± 0,1

0,9 ± 0,1

0,9 ± 0,1

1,0 ± 0,1

Impedanz [Ohm] *)

796 ± 25

578 ± 19

554 ± 13

589 ± 15

594 ± 15

610 ± 23

Anzahl Patienten

121

115

108

96

83

42

  *) Mittelwerte ± Standardfehler

 

Schlussfolgerungen: Die endokardiale LV-Elektrode Corox OTW Steroid ist effektiv und sicher. Die Möglichkeit, zwischen Mandrin- und Führungsdraht zu wechseln, bietet dem Implanteur eine verbesserte Flexibilität. Möglicherweise sind die sehr niedrigen, akuten und chronischen RS auf eine durch den helikalen Fixationsmechanismus mechanisch bedingte, günstige Positionierung der fraktal beschichteten Elektrodenspitze zurückzuführen.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P355.htm