Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Maximierung der Erfolgsrate bei Minimierung des Aufwandes - Fazit von über 300 biventrikulären Systemen
B. Osswald1, U. Tochtermann2, R. De Simone2, D. Badowski-Zyla2, G. Thomas2, S. Hagl2
1Chirurgische Klinik, Abt. für Herzchirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, BusinessLogic.Land; 2Abt. für Herzchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg;
Die Implantation biventrikulärer Systeme zählt nach wie vor zu der Gruppe komplexer und zeitintensiver Eingriffe. Die Untersuchung soll das Vorgehen eines Zentrums mit breiter Erfahrung auf dem Gebiet der Implantation biventrikulärer Systeme aufzeigen. 

304 Patienten erhielten eine Neuimplantation oder Aufrüstung eines bestehenden Systems zwischen 4/2000 und 4/2005.

Im Jahr 2000 betrug die mittlere Operationsdauer 2,5 Stunden (n=15). Bei 10 dieser Operationen wurden Einführungsbestecke für die Plazierung der Coronarsinus(CS)-Elektrode verwendet. Die Destabilisierung der Elektrode bei Verwendung von CS-Einführungsbestecken kann durch direkte Mandrin-, bzw. OTW- gesteuerte Plazierung umgangen werden. Ein Venogramm (n=60) erleichtert zwar das Auffinden der CS-Seitenäste, die „Zielvene“ weist jedoch häufig inakzeptable elektrische Eigenschaften auf. Mit zunehmender Patientenzahl verringerte sich die Implantationsdauer incl. Testung auf 65 min. (Mittelwert). Der primäre Implantationserfolg lag in der Gruppe der ersten 70 Patienten bei 78,6% und stieg bei den letzten 70 Patienten auf 95,7% an, wobei das Zeitlimit für die LV-Sondenplazierung 90 min. beträgt. Alternativ wird eine anterolaterale Minithorakotomie zur Implantation einer epimyokardialen LV-Elektrode durchgeführt. Die Rate von LV-Elektroden-Reinterventionen verringerte sich von 9,6 auf 2,6%. Im gesamten Zeitraum trat keine schwere Komplikation auf.

Für eine effiziente Implantation biventrikulärer Systeme reicht die Mandrin-gesteuerte Plazierung aus. Patienten mit Indikation für biventrikuläre Systeme sind häufig niereninsuffizient, was angesichts des eher fraglichen Informationsgewinns eines Venogrammes gegen die Kontrastmittelgabe spricht. Dieses Vorgehen ermöglicht eine unter chrurgischen und wirtschaftlichen Aspekten optimierte Implantation biventrikulärer Systeme.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P348.htm