Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Mechanische Konnektoren (PasPortTM) für proximale Venengraft-Anastomosen, Verlaufsuntersuchung mittels Angiographie und intravaskulärem Ultraschall
H.-H. Minden1, T. Claus2, J. Meyhöfer3, H. Lehmann3, J. Albes2, C. Butter3
1, Berlin; 2Klinik für Herzchirurgie, Herzzentrum Brandenburg in Bernau, Bernau b. Berlin; 3Kardiologie, Herzzentrum Brandenburg in Bernau, Bernau;

Einleitung: Bei koronarer Mehrgefäßerkrankung ist die aortokoronare Bypassoperation (ACBOP) eine wesentliche Behandlungsoption. Zur Verringerung des Embolierisikos können mechanische Konnektoren verwendet werden, mit denen ohne die Notwendigkeit einer Aortenklemmung und einer  Naht die proximale  Anastomose zwischen der Aorta  und dem venösen Bypassgefäß hergestellt werden kann.  Ziel der Untersuchung war es, angiographisch und mit intravaskulärem Ultraschall (IVUS) die Offenheits- und Restenoserate der mittels  PasPortTM System (PPS) (Cardica) hergestellten Anastomosen zu überprüfen. Methodik: Es wurden 21 Patienten (P) (69±7 Jahre, 19 männlich) angiographisch untersucht, bei denen jeweils 1-2 aortale Bypassanastomosen (ABA)  mit dem PPS und eine mit konventioneller Nahttechnik (KNT) (Referenz) hergestellt worden waren. Das Zeitintervall zur vorhergehenden ACBOP betrug 12±4 Monate. Die Bewertung des Stenosegrades erfolgte mit quantitativer Koronaranalyse (QCA). Die Gefäßmorphologie wurde mit IVUS (motorisiertes Pull-Back-System, 0,5mm/s, Atlantis SR, Boston Scientific) von 10 mm distal bis zur Anastomose gemessen. Es erfolgte die Bestimmung des minimalen und maximalen Lumendurchmessers (MinLD; MaxLD), der Lumen-Fläche (CSA) und der Gefäßwandfläche (VWA).  Ergebnisse: 3 P (13%) mit PPS und 4 P (20%) mit KNT wiesen einen Verschluss der ABA auf, Stenosierungen über 50% waren bei 2 P (9%) bzw. 1 P (5%) nachweisbar. Die jeweiligen distalen Bypassanastomosen waren bei keinem der P mit offenem Bypass stenosiert.  Die mit IVUS gemessenen Werte unterschieden sich nicht signifikant zwischen den mit PPS oder KNT hergestellten ABA, allerdings wiesen die Bypassgefäße im Anastomosenbereich bei Verwendung des PPS eine tendenziell kleinere CSA auf.  
 MinLD (mm) MaxLD (mm)CSA (mm2 )VWA (mm2
 PasPort-System
 (n=23)
 3,1±0,7  3,6±0,7   9,1±3,7  4,6±2,4 
 Referenz
konventionell
 (n=20)
 3,2±0,7  3,6±0,8   9,4±4,7   4,1±2,7 

Schlussfolgerung: Die Verwendung des aortalen Konnektorsystems (PPS) scheint im Langzeit follow-up sicher und komplikationsarm zu sein. Die Offenheits- u. Stenoserate entspricht den mit konventioneller Nahttechnik hergestellten ABA. Die klinische Relevanz der verminderten CSA bedarf der weiteren Bewertung.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P306.htm