Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Eliminierung von Synkopen bei Patienten mit hypertrophisch obstruktiver Kardiomyopathie nach erfolgreicher katheterinterventioneller Therapie – Bedeutung der Erholungsphase der Ergometrie

F. Lieder1, T. Lawrenz2, C. Leuner2, H. Kuhn2, Ch. Stellbrink2
1Städt. Kliniken Bielefeld, Klinikum Mitte, Bielefeld, BusinessLogic.Land; 2Klinik f. Kardiologie und intern. Intensivmedizin, Klinikum Bielefeld-Mitte, Bielefeld;

Synkopen sind ein häufiges Symptom bei Patienten mit HOCM und stellen einen Risikofaktor für den plötzliche Herztod dar. Häufig ist nach katheterinterventioneller Beseitigung des LVOT-Gradienten eine Eliminierung erneuter Synkopen zu beobachten, der  Mechanismus dieses therapeutischen Effektes ist nicht erklärt. Wir untersuchten während Ergometrie Blutdruck (DRR)- und Herzfrequenzverhalten (DHF) bei 36 HOCM-Pat vor und 6.4±1.3 Monate nach Transkoronarer Ablation der Septumhypertrophie (TASH). 18Pat hatten wiederholt ungeklärte Synkopen (GrA), 18 Pat hatten keine Synkopen (GrB). Ergebnisse: Mit Ausnahme der max. Septumdicke (GrA:21.7±3.6 mm; GrB:18.6±3.8mm, p=0.03) waren vor TASH sämtliche Parameter in Gr A und B vergleichbar . Bei allen Pat zeigte sich nach TASH eine signifikante Reduktion von LVOTG, Verbesserung des NYHA-Stadium, Zunahme von VO2max. Während der Belastungsphase der Ergometrie waren keine Unterschiede von DRR und DHF zu verzeichnen. In der 1.Min. der Erholungsphase zeigte sich allerdings ein signifikant erhöhter HF-Abfall (DHR1.Min:-19.7±9.6%(GrA) vs.-15.3±6.9%(GrB);p=0.034) und RRs-Abfall (DRRs1.Min:-25.5%±8.1 % (GrA) vs.–19.6±10.5%(GrB),p=0.033) in GrA. Innerhalb des follow-up von 6.4±1.3 Monaten nach TASH hatte kein Patient erneute Synkopen. In GrA zeigte sich ein signifikant reduzierter HF-Abfall nach Belastung (DHR1.Min:-19.7±9.6 vor vs. –13.8±6.3% nach TASH,p=0.015). DHF und DRR nach Belastung unterschied sich nicht mehr zwischen den Gruppen. Schlußfolgerung: Bei HOCM-Pat mit gehäuften  Synkopen zeigt sich ein signifikant erhöhter Abfall von HF und RRs während der frühen Erholungsphase nach Belastung. Bei diesen Pat kann nach erfolgreicher TASH eine komplette Beseitigung der Synkopen erzielt werden. Dieser Effekt nach TASH ist begleitet von einer signifikanten Abnahme des zuvor inadäquat erhöhten Abfall von HF und RR nach Belastungsende und kann als TASH-induzierte Normalisierung einer zuvor manifesten autonomen Dysfunktion interpretiert werden.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P299.htm