Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Perkutane Aspiration einer kongenitalen Perikardzyste unter Zuhilfenahme der Kontrastmittel-Echokardiographie
T. Butz1, C. Piper2, L. Faber2, M. Wiemer2, Y. Z. Kim2, W. Scholtz2, A. Gräwingholt3, D. Horstkotte2
1, Bad Oeynhausen; 2Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; 3Röntgenpraxis Alte Torgasse, Paderborn;
 Kongenitale Perikardzysten sind seltene (Prävalenz 1:100.000), mediastinale Abnormalitäten, die meist als Zufallsbefund, z.B. im Rahmen einer Röntgen-Untersuchung, diagnostiziert werden.
Wir berichten über einen 42-jährigen Patienten, bei dem im Rahmen einer Röntgen-Thoraxaufnahme 1986 erstmalig eine Perikardzyste aufgefallen war. Im Verlauf  der nächsten Jahre kam es zu einer deutlichen Größenzunahme der Zyste, so dass im Jahr 2001 zur weiteren Abklärung eine Kernspin-Untersuchung erfolgte, die eine Perikardzyste mit einer Größe von 15 x 5 x 8 cm zeigte (s. Abbildung). Da der Patient zudem eine progrediente Dyspnoe-Symptomatik (NYHA II-III) aufwies, wurden die differentialtherapeutischen Optionen geprüft, wobei in der Literatur neben der operativen Sanierung auch vereinzelte Fälle beschrieben wurden, die mittels perkutaner Aspiration therapiert werden konnten.
Nach eingehender Diskussion mit dem Patienten erfolgte die perkutane Aspiration der Perikardzyste, wobei unter echokardiographischer Kontrolle ein handelüblicher Pigtail-Katheter (5 French) nach Punktion in der vorderen Axillarlinie in die Zyste eingebracht wurde, mittels Instillation eines Echokontrastmittels (Levovist ©) die korrekte Katheterlage überprüft wurde und nachfolgend eine sichere und effektive Aspiration des gesamten Zysteninhaltes (400 ml klare, seröse Flüssigkeit) gelang. Die histologische, mikrobiologische und laborchemische Untersuchung des Zysteninhaltes ergab keine Auffälligkeiten.
Der Patient blieb im Nachbeobachtungsintervall von 3 Jahren beschwerdefrei und entwickelte kein Rezidiv.   
Schlussfolgerung: Die perkutane Punktion und Aspiration einer Perikardzyste unter echokardiographischer Kontrolle stellt eine sichere und effektive Therapieoption als Alternative zum operativen Vorgehen dar.






http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P295.htm