Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Beurteilung der Änderung der kardialen Inotropie mit Hilfe eines faseroptischen Sensorsystems.
A. Kloppe1, S. Müller2, M. Hexamer2, B. Lemke3, J. Werner2
1, Bochum, BusinessLogic.Land; 2Med. Fakultät, Biomedizinische Technik, Ruhr-Universität Bochum, Bochum; 3Innere Medizin III / Kardiologie und Angiologie, Klinikum Lüdenscheid, Lüdenscheid ;

Einleitung:  Die biventrikuläre Stimulation hat sich in der Behandlung der schweren Herzinsuffizienz mit intraventrikulärer Leitungsverzögerung als weiteres Therapieverfahren etabliert. Neben der effektiven Stimulation erscheint ein kontinuierliches Monitoring der Änderung des kardialen Kontraktionsverhaltens als sinnvoll, um frühzeitig einer drohenden Dekompensation zu begegnen. Zu diesem Zweck wurde ein faseroptisches Sensorsystem zur Messung der kardialen Inotropie getestet.

Methode: Die Untersuchungen wurden an 12 isolierten und mit Eigenblut perfundierten Herzen von Schweinen (working heart) durchgeführt. Das faseroptische Messsystem besteht aus einer opto-elektrischen Einheit und einem einseitig verspiegelten Glasfasersensor, welcher in den rechten und linken Ventrikel eingebracht wurde. Das in die Faser eingekoppelte Licht wird an dem im Herzen befindlichen Ende reflektiert, wobei es durch regelmäßige kontraktionsbedingte Biegungen der Faser zu Änderungen des optischen Signals kommt. Hämodynamische Messungen wurden kontinuierlich durchgeführt. Die  Ruhebedingung mit intrischem Kontraktionsverhalten wurde verglichen mit  der Änderung des faseroptischen Signals unter pharmakochemischer Stimulation mit inotroper Medikation (Orciprenalin).

Ergebnisse: Mit Hilfe des faseroptischen Sensorsystems wurde eine beat-to-beat Analyse durchgeführt. Hierbei zeigte sich ein direkt proportionales Verhalten der Änderung der Wandbewegung zur Änderung der inotropen Kontraktion. Nach medikamentöser Stimulation zeigten beide Fasern im rechten, wie auch im linken Ventrikel einen signifikanten Anstieg der Signalamplitude (P < 0,01). Obwohl die linksventrikuläre Faser eine höhere Korrelation zum Kontraktionsverhalten des linken Ventrikels zeigte, war dieses auch reproduzierbar für das rechtsventrikuläre Fasersignal. Zusammenfassung: Der Einsatz eines solchen Faseroptischen Messsystems zum Monitoring des kardialen Kontraktionsverhaltens erscheint sinnvoll für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, oder nach akuter kardialer Dekompensation nach Herzinfarkt, sowie nach operativen kardiopulmonalen Eingriffen.


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