H75 | Arteriosklerose-Screening: Elektronenstrahl-Tomographie (EBT), Mehrzeilen-CT oder Gefäßduplex? |
R.Erbel, S.Möhlenkamp, A.Schmermund | |
Med. Klinik u. Poliklinik Abt. f. Kardiologie Univ.-Klinikum Essen, Essen. |
Das Ziel des Arteriosklerose Screenings ist die Verbesserung der Früherkennung einer Herzinfarktgefährdung. Fast 70 000 Menschen sind 2000 in Deutschland an einem akuten Herzinfarkt gestorben (Statistisches Bundesamt, Wiesbaden). Die Erfassung der Risikofaktoren nach Angaben der Framingham und PROCAM Studien erlaubt eine individuelle Risikoabschätzung. Nimmt man ein Risiko von < 0,6% als niedrig, 0,6 - 2 % als mittleres und >2 % als hohes Risiko an, fallen in USA ca 35 % der Menschen in die erste, ca 40 % in die zweite und ca 25 % in die höchste Gruppe. Das Arteriosklerose Screening bildet eine Ergänzung zur Risikofaktorerhebung und kann abhängig vom Befund zu einer Auf- oder Abwertung in der Risikoklassifizierung führen. Der Unterschenkel/Arm Blutdruckquotient (ABI) erlaubt die Aufdeckung einer peripheren Verschlußerkrankung, wenn der Wert < 0,9 beträgt. Die Risikobewertung ist auch noch nach Adjustierung für die Risikofaktoren gültig. Die Bestimmung der Intima Media Dicke (IMT) an den Carotiden erreicht von allen Ultraschallanalysen der Gefäße die höchste Reproduzierbarkeit. Der Grenzwert beträgt in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter 0,8 - 1 mm. Nach Adjustierung für andere Faktoren erreicht die Bestimmung der IMT einen Faktor 5 für die relative Risikobewertung. Mittels Elektronenstrahl Computer Tomography (EBCT), wie Mehrzeilen CT (MSCT), kann eine Verkalkung der Koronargefäße direkt dargestellt werden. Nur für das EBCT liegen aber validierte und standardisierte Untersuchungs- und Auswerteprotokolle vor. Das alters- und geschlechtskorrigierte relative Risiko für harte koronare Ergeignisee erreicht nach der bevölkerungsbezogenen Rotterdam Studie den Faktor 8, wenn Menschen mit den höchsten und niedrigsten Werten verglichen werden. Besonders hoch ist der negative prädiktive Wert. Von Bedeutung sind die Möglichkeiten der Verlaufsbeurteilung zB nach Einleitung von präventiven Maßnahmen. Unter Verwendung von Kontrastmittel können auch nicht verkalkte Plaques abgebildet werden, sodass die Wertigkeit der Methode noch erhöht wird. |