P159 | A. radialis als Standard-Zugang - Erfahrungen nach über 9000 Eingriffen. |
A.Hempel, H.Minden, J.Meyhöfer, H.Lehmann | |
Herzzentrum Brandenburg, Bernau. |
Hintergrund: Die A. radialis als Standard-Zugang bei Links-herzkatheter verringert vaskuläre Komplikationen, erhöht den Patientenkomfort und gestattet die Frühmobilisation. Radialisverschlüsse, verlängerte Untersuchungszeiten sowie eine Lernkurve erschwerten vielerorts die routinemäßige Nutzung. Patientengut und Methodik: Seit 1998 wurden 9102 Linksherz-katheteruntersuchungen von der A. radialis aus (6F) durchge-führt. 68% der Patienten wurden nach im Mittel 7 Monaten nachuntersucht und die Untersuchungszeiten, Gefäßkomplika-tionen sowie die Beurteilung durch die Patienten ausgewertet. Ergebnisse: Bei <2% der nachuntersuchten Patienten war das Gefäß verschlossen. Gefäßrevisionen waren bei 2 Patienten notwendig (1 AV-Fistel, 1 Drahtverlust). Bedeutsame Hämato-me traten bei einem Patienten auf. Bei 55 Patienten musste auf die andere Seite (0.6%), bei weiteren 37 Patienten auf die A. femoralis gewechselt werden (0.4%). Die Durchleuch-tungszeiten lagen im Mittel 0.2 min, am deutlichsten bei An-fängern über denen bei A. femoralis-Zugang. Die einfache Druckverbandsanlage verkürzte die Wechselzeiten im Mittel um >5 min. 90.4% der Pat. konnten <2 h komplett mobilisiert werden. Kissing-Ballon- und Cuttingballon-PTCA, Stentimplan-tationen (bis 6mm), IVUS, Protektionssysteme, Rotablator (bis 1.75mm) sowie Thrombenextraktionssysteme (X-Sizer) wa-ren ohne Einschränkung über die 6F-Führungskatheter (.071) einsetzbar. Bei 14 Patientinnen (0.1%) musste ein 5F-Gui-dingkatheter verwendet werden. Bei der Kontrolluntersuchung bevorzugten 96% der Patienten erneut den Zugang über die A. radialis. Für 23% der befragten Patienten war die Radialis-technik der Grund, sich für das Herzzentrum als Einrichtung zu entscheiden. Zusammenfassung: Die A. radialis ist für den Patienten und Untersucher ein sicherer und komfortabler Routinezugang für die Katheter-gestützte Diagnostik und Therapie mit geringer Komplikationsrate unter Einsatz aller differentialtherapeutisch relevanten Verfahren in der Therapie der koronaren Herzkrankheit. |