P369 Serum-Spiegel von symmetrischem aber nicht asymmetrischem Dimethylarginin korrelieren mit Grad und Ausdehnung der Koronararteriensklerose.
1H.Reinecke, 2J.Martens-Lobenhoffer, 2S.Bode-Böger
1Medizinische Klinik und Poliklinik C, Münster; 2Institut für Klinische Pharmakologie, Magdeburg.

Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) inhibiert die koronare Stickstoffmonoxid-(NO)-Synthetase und führt so zu einer Endotheldysfunktion. Ein Zusammenhang mit ADMA-Spiegeln und koronaren Ereignissen konnte in mehreren klinischen Studien belegt werden. Bisher wurde aber eine Assoziation von ADMA mit dem Ausmass der Koronararteriensklerose nicht charakterisiert.

Daher untersuchten wir die Spiegel von ADMA und symmetrischem Dimethlyarginin (SDMA) sowie der Metaboliten Arginin und Citrullin in 147 konsekutiven Patienten (Pat.), die zur elektiven Koronarangiographie überwiesen wurden. Die Koronarangiographien dieser Pat. wurden mit zwei Score-Systemen (Sullivan, Am Heart J 1990;119:1262) ausgewertet, wobei zum einen Anzahl und Grad der Stenosen (Stenosis score), und zum anderen die Ausdehnung arteriosklerotischer Veränderungen (Extent score) erfasst wurden. Von diesen Pat. hatten 97 eine relevante KHK (Stenosis Score>2), die anderen 50 Pat. dienten als Kontrollen. Die Spiegel von ADMA (0.66±0.12 vs. 0.62±0.12 μM, p=0.049) und SDMA (0.74±0.27 vs. 0.62±0.14 μM, p=0.004) waren signifikant in den Pat. mit KHK erhöht. Hingegen war die Arginin/ADMA Ratio (als indirektes Maß der NO-Produktion, 165±46 vs. 162±44) nicht signifikant unterschiedlich. Es fanden sich signifikante Korrelationen von SDMA zum Stenosis score (0.24, p=0.004) und Extent score (r=0.21, p=0.011), aber nicht zwischen ADMA und dem Stenosis (r=0.14, p=0.1) oder Extent score (r=0.14, p=0.08, jweils Spearman-Rang Test). Eine logistische Regression fand für Alter (OR 1.06, 95% CI 1.01-1.11) und HDL-Cholesterin (OR 0.94, 95% CI 0.90-0.99) eine unabhängige Beziehung mit KHK, nicht aber für ADMA und SDMA.

Die Spiegel von ADMA und SDMA waren in Pat. mit angiographisch charakterisierter KHK signifikant erhöht. Nur für SDMA und nicht für ADMA konnte eine Korrelation mit Zahl und Ausdehnung koronaren Läsionen gezeigt werden. Auch eine Abschätzung der NO-Produktion zeigte keine Unterschiede bei den Pat. mit KHK - wobei nur stabile Pat. eingeschlossen wurden, und dies mehr beim akuten Korornarsyndrom von Bedeutung sein mag.