P273 Umstellung der Immunsuppression von Cyclosporin A zu Tacrolimus in der pädiatrischen Herz- und Herzlungentransplantation.
A.T.Fuchs, J.Diterich, C.Rinker, R.Kozlik-Feldmann, H.Netz
Kinderkardiolgie Großhadern, München.

Die Überlebenszeiten für Kinder nach HTx und HLTx steigen ständig, daher gewinnt die Bedeutung medikamenteninduzierter Nebenwirkungen immer höhere Wichtigkeit. Durch die Konversion von CsA zu Tacrolimus (FK) können CsA-induzierte Nebenwirkungen gelindert bzw. beseitigt werden.

In einer prospektiven Studie untersuchten wir die Wirkung der Konversion von CsA zu FK an 20 Kindern nach HTx oder HTLx. Primäre Indikationen zur Konversion waren arterielle Hypertonie (6), Niereninsuffizienz (7), Hypertrichose (5), Gingivahyperplasie (1) und atopisches Ekzem (2).

Patientencharakteristik: 13 Jungen, 7 Mädchen, HTx 17 Patienten, HLTx 3 Patienten. Die Niereninsuffizienz wurde mit Hilfe von Kreatinin, Harnstoff und Kreatininclearance (Schwartz) diagnostiziert, das atopische Ekzem wurde mit Hilfe des Scorad-Scores beurteilt, Hypertrichose mittels Ferriman-Galway-Index. FK wurde in einer Dosis von 0.15 mg/kg/d begonnen und dann weiter nach Spiegel verordnet. Die FK-Zielspiegel liegen bei. 8 ng/ml. Die weitere, auch nach der Konversion beibehaltene Immunsuppression bestand aus Mycophenolatmofetil und bei den 3 Patienten nach HLTx auch aus niedrigdosierten Steroiden (0.1 mg/kg/d).

Resultate 3 Monate nach erfolgter Konversion: die Gingivahyperplasie bildete sich bereits 3 Monate nach Umstellung fast völlig zurück, die Nierenfunktion verbesserte sich, so sank z.B. das Serumkreatinin von 1.5 mg/dl auf 1.2 mg/dl. Die arterielle Hypertonie war ebenfalls bei allen Patienten stark gesunken. Auch die Hyperlipidämie sank bei allen Patienten. Das atopische Ekzem war bei einem Patienten leider völlig unverändert, bei dem anderen ging es stark zurück. Die Hypertrichose war bei allen 5 Patienten ebenfalls stark rückläufig, so sank der Ferriman Galway Index um 62%.

Die Konversion von CsA zu FK reduziert bzw. beseitigt bei fast alles transplantierten Patienten innerhalb weniger Monate die CsA-induzierten Nebenwirkungen und resultiert daher in einer besseren Lebensqualität und einem günstigeren kardiovaskulären Risikoprofil.