P165 | Ergebnisse des Aorta descendens Ersatz – wo sind die Indikationen für die endovaskuläre Stentprothese? |
M.Brandt, K.Hussel, K.Walluscheck, J.Cremer | |
Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum SH, Campus Kiel, Kiel. |
Fragestellung: Bei Aneurysmen und Dissektion der Aorta descendens gewinnt der Einsatz endovaskulärer Stentprothesen in den letzten Jahren an Bedeutung. Diese Studie soll die aktuellen Ergebnisse nach dem chirurgischen Eingriff ermitteln, um so die Indikationen für die endovaskuläre Therapie zu definieren. Methodik: Zwischen 01/81 und 12/00 erfolgte bei 115 Patienten ein Ersatz der Aorta descendens oder der thorako-abdominellen Aorta (Crawford Typ I und II). Das Follow-up über maximal 20 Jahre war zu 98% komplett. Ergebnisse: Die Krankenhausletalität betrug 19%. Eine Paraplegie trat bei 7% auf.
Für eine multivariate Analyse wurden 25 Parameter ausgewählt. Die Operation vor 1990 und eine koronare Herzkrankheit stellten unabhängige Risikofaktoren für die Frühmortalität dar. Der thorako-abdominelle Ersatz sowie die Normothermie waren unabhängige Risikofaktoren für die Paraplegie. Die 10-Jahres-Überlebensrate betrug 63%, die Reoperationsrate 3%. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Ersatz der Aorta descendens mit geringer Letalität und definitiver Beseitigung von Aneurysma bzw. Dissektion durchgeführt werden kann. Im Gegensatz hierzu stehen die Langzeitergebnisse der Endoprothese noch aus. Deshalb ist unseres Erachtens z.Zt. nur bei Hoch-Risiko-Patienten aufgrund des Lebensalters oder der Begleiterkrankungen und bei der akuten Dissektion sowie der Aortenruptur eine Diskussion der Indikation zur Endoprothesenimplantation gerechtfertigt. |