P242 | Einfluß von Röntgenkontrastmittel auf den myokardialen Gewebesauerstoffpartialdruck: NaCl-kontrollierte, randomisierte Vergleichsstudie zwischen Iohexol und Iopromid im Tiermodell. |
1U.Gerk, 2K.Matschke, 3Chr.Mrowietz, 2S.Tugtekin, 2T.Geissler, 2S.Keller, 1J.-W.Park, 3F.Jung | |
1Klinikum Hoyerswerda, 1. Medizinische Klinik, Hoyerswerda; 2Herzzentrum Dresden, TU Dresden, Dresden; 3Institut für Herz- und Kreislaufforschung e.V., Hoyerswerda. |
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde beim Hausschwein geprüft, ob die Bolusinjektion von 10 ml Röntgenkontrastmittel (Iopromid versus Iohexol) in die linke Koronararterie im Vergleich zu einem NaCl-Bolus zu einer Beeinflussung des Gewebesauerstoffpartialdruckes im Versorgungsgebiet dieser Arterie führt. Röntgenkontrastmittel bzw. NaCl-Bolus wurden randomisiert zugeordnet. 241±44s nach der Injektion des Iopromid-Bolus ist der mittlere pO2LAD von initial 40,3±10,9 mmHg auf einen Minimalwert von 22.5±8.9 mmHg abgefallen, was einer mittleren Abnahme von 44,2% entspricht (p=0,0003). Nach ca 10 Minuten ist der Ausgangs-pO2 wieder erreicht. 171,7±11,9 s nach der Injektion des Iohexol-Bolus ist der mittlere pO2LAD von initial 34,5±14,6 mmHg auf einen Minimalwert von 29,4±13,9 mmHg abgefallen, was einer mittleren Abnahme von 14,8% entspricht (p=0,0003). Nach ca. 5 Minuten ist der Ausgangs-pO2 wieder erreicht. Die Abnahme des pO2 nach Iopromid ist signifikant größer als die nach Iohexol (p=0,0001), auch die Zeit, nach der der Ausgangs-pO2 wieder erreicht ist, ist erheblich kürzer (p=0,001). Für beide Röntgenkontrastmittel ist weder im Versorgungsgebiet der rechten Koronararterie noch im Skelettmuskel eine Beeinflussung des Gewebesauerstoffpartialdruckes zu beobachten. Die Injektion von NaCl als Bolus in die LAD beeinflußt weder den Gewebe-pO2 im Versorgungsgebiet der LAD noch den der RCA oder des Skelettmuskels. Es gab keine Beeinflussung der Gewebetemperatur, der Herzfrequenz oder des systolischen und diastolischen Blutdrucks während der drei Injektionen. Die Injektion von Röntgenkontrastmitteln in eine Koronararterie kann zu einer deutlichen lokalen Kontrastmittel-induzierten Mikrozirkulationsstörung im myokardialen Versorgungsbereich dieser Arterie führen. Dabei scheint das Ausmaß der Mikrozirkulationsstörung nicht nur von der Viskosität des Kontrastmittels sondern zusätzlich von seiner Chemotoxizität abzuhängen. |