P269 Was geschieht mit Herztransplantationskandidaten, welche die Option der Transplantation ablehnen?
R.Tandler, T.Strecker, M.Kondruweit, T.Fischlein, M.Weyand
Zentrum für Herzchirurgie, Erlangen.

Hintergrund: Die Herztransplantation stellt die Therapie der Wahl für Patienten mit einer terminalen Herzinsuffizienz dar. Uns hat das Schicksal der Transplantationskandidaten interessiert, welche diese Therapieoption ablehnen.

Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Daten aller Patienten, die seit 07/1999 an unserer Transplantationsambulanz vorstellig wurden. Das Schicksal des betreffenden Patientenkollektivs unter besonderer Berücksichtigung des Überlebens wurde durch telephonische Interviews mit dem betreuenden Hausarzt oder Kardiologen evaluiert.

Ergebnisse: Wir konnten 15 Patienten im Zeitraum von 07/1999 bis 06/2002 identifizieren, welche eine Herztransplantation ablehnten. Alle diese Patienten unterzogen sich einer kompletten Evaluation mit Ausschluss von möglichen Kontraindikationen und wurden als potentielle Transplantationskandidaten angesehen. Es handelte sich um 14 Männer und eine Frau, Diagnosen waren dilatative Kardiomyopathie (8), koronare Herzerkrankung (6) und angeborener Herzfehler (1). 8 Patienten verstarben im Nachbeobachtungszeitraum. Die Patienten, welche im Nachbeobachtungszeitraum verstarben waren älter (52.1±7.8 versus 47.7±5.4) und hatten die niedrigere LVEF (15.9±3.5 versus 21.3±5.4), beides erreichte keine statistische Signifikanz.Die verstorbenen Patienten wiesen statistisch signifikant einen größeren LVEDD auf (83.3±6.3 versus 71.0±5.7). Die Überlebenszeit der verstorbenen Patienten betrug 5.5±3.7 Monate, das Gesamt-Ein-Jahres-Überleben des Patientenkollektivs lag bei 51.8%, die Überlebensrate nach 18 Monaten betrug 41.5%.

Diskussion:Patienten mit einer terminalen Herzinsuffizienz, welche nicht der Listung zur Herztransplantation zustimmen haben ein hohes Risiko früh nach der Evaluation zu versterben. Die Patienten mit der niedrigeren Überlebensrate weisen den größeren LVEDD auf, so daß dieses Kollektiv früh identifiziert werden kann.