P260 Klinik und NT-proBNP-Verlauf unter Kombinationstherapie von ACE-Hemmer/AT1-Antagonist bei kardialer Dekompensation.
1B.Gremmler, 1H.Schleiting, 1M.Kunert, 2L.J.Ulbricht
1Marienhospital Bottrop, Abtl. für Kardiologie, Bottrop; 2Universität Witten/ Herdecke, Witten.

Hintergrund: Die Kombinationstherapie von ACE-Hemmern und Diuretika mit zusätzlicher Verordnung von Sartan-Präparaten erscheint bei Patienten mit hochgradiger linksventrikulärer Dysfunktion sinnvoll, da nach Literaturangaben eine additive Wirkung anzunehmen ist.

Fallbericht: Eine 78-jährige Patientin wurde wegen einer hochgradigen linksventrikulären Dysfunktion auf dem Boden einer diffusen KHK im Stadium der Dekompensation anfangs mit ACE-Hemmern und Diuretika ( Ramipril 5mg / Piretanid 6mg ) und wegen protahierter Rekompensation dann zusätzlich erfolgreich mit Telmisartan ( 40mg ) behandelt. Hierunter rasche Rekompensation. Nach Entlassung setzt die Patientin die ACE-Hemmer/Diuretikum- und Sartanmedikation eigenmächtig ohne zwingenden Grund ab. 16 Tage später erneute Notfallaufnahme bei wiederaufgetretener kard. Dekompensation. Nur durch die alleinige Wiederverordnung der Ramipril 5mg / Piretanid 6 mg-Kombination und der zusätzlichen Telmisartangabe ( 40mg ) bei Fortführung der unverändert bisher verabreichten sonstigen Medikation inkl. Diuretika gelingt es, die Patientin vollständig zu rekompensieren. Dem klinischen Befund entspricht eine Besserung des stark erhöhten NT-proBNP-Wertes von 11578 pg/ml bei der Wiederaufnahme auf 7736 pg/ml bei der Entlassung.

Zusammenfassung: Dieser von der Patienten durchgeführte “Auslassversuch” weist kasuistisch auf folgende Punkte hin: 1.Abruptes Beenden der im Renin-Angiontensin II -System wirkenden Medikamente kann bei Patienten mit hochgradiger LV-Dysfunktion zur erneuten raschen kardialen Dekompensation führen. 2. Die ACE-Hemmer /Diuretika-Kombination (Ramipril 5mg / Piretanid 6mg) erfuhr durch die additive Telmisartangabe(40mg) im Fall einer hochgradiger LV-Dysfunktion eine Wirkungsverstärkung, die sich nach einem Auslassversuch erneut bestätigte. 3. Die Analyse der abnehmenden NT-proBNP-Werte bestätigt die klinisch beobachtete Verbesserung und dient somit als zusätzliches Kriterium zur Beurteilung des Behandlungserfolges.