P237 Effekte von Ivabradine am Myokard von Patienten.
1M.-C.Leder, 1W.Baldenbach, 1P.Nacke, 1J.D.Schipke, 2E.Gams
1Forschungsgruppe Experimentelle Chirurgie, Düsseldorf; 2Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chrirurgie, Düsseldorf.

Ivabradine zeigt in verschiedenen experimentellen Modellen eine bradykarde Wirkung am Herzen verschiedener Spezies. Darüber hinaus konnten eine vasorelaxierende Wirkung an isolierten Gefäßringen und keine oder nur sehr schwache, negativ inotrope Eigenschaften nachgewiesen werden. Die Effekte werden daher praktisch ausschließlich über die Modulation der I(f)-Kanäle der sinoatrialen Schrittmacherzellen vermittelt.

An isolierten Trabekeln aus dem Vorhof von Patienten, die sich einer Herzoperation unterziehen mussten, untersuchten wir den Effekt von Ivabradine auf die Kontraktionskraft von elektrisch stimulierten oder spontan schlagenden Trabekeln. Bislang sind an den Trabekeln weder I(f)-Kanäle beschrieben oder aber Wirkungen dieser Kanäle auf isolierte Trabekel nachgewiesen worden.

Wir konnten bei den spontan schlagenden und an den elektrisch stimulierten Trabekeln einen konzentrationsabhängigen, negativ inotropen Effekt zeigen, der im Maximum (d.h. bei 10 -4 M) die Kontraktionskraft auf 16±5 % der Ausgangslage reduzierte. Gleichzeitig wurde die Anspannungszeit von 0,25±0,07 s auf 0,16±0,07 s (p=0,022) und die Erschlaffungszeit von 0,41±0,15 s auf 0,23±0,04 s (p=0,008) reduziert.

Wenn Ivabradine seine Wirkung durch eine Modulation der I(f)-Kanäle vermittelt, sind solche Kanäle am humanen Trabekel nach diesen Ergebnissen sehr wahrscheinlich. Trotz der negativ inotropen Wirkung bei hohen Ivabradine-Konzentationen ist diese Substanz klinisch interessant, weil der bradykarde Effekt bereits bei deutlich geringeren Konzentrationen auftritt, bei denen es noch nicht zu der negativ inotropen Wirkung kommt.