P139 Magnetresonanztomographie in Differentialdiagnose und Therapiekontrolle bei Patienten mit Verdacht auf hypertrophische Kardiomyopathie.
1F.H.Gietzen, 2S.Fröhner, 1J.Brunn, 1J.Schümmelfeder, 1R.Schamberger, 1F.von Hoch, 1B.Schumacher, 2R.Schmitt, 1S.Kerber
1Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt/Saale, Fachbereich Kardiologie, Bad Neustadt/Saale; 2Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt/Saale, Institut für Radiologie, Bad Neustadt/Saale.

Von 6/02 bis 5/03 untersuchten wir 27 Pat. (58±18J., 13 Männer) mit echokardiographischen und invasiven Kriterien einer hypertrophischen Kardiomyopathie (HCM) und evaluierten die mittels kardialer Magnetresonanztomographie (Cardio-MRT, GE, Signa CVi, 1,5 Tesla) erzielte Zusatzinformation in Differentialdiagnose und Therapiekontrolle. 18 Pat. zeigten eine obstruktive (HOCM) und 6 Pat. eine nicht-obstruktive (HNCM) Form. 1 Pat. hatte eine elektronen-mikroskopisch gesicherte myokardiale Speicherkrankheit (M. Fabry) und 2 Pat. ein “non compaction” des linksventrikulären Myokards.

Das Cardio-MRT lieferte folgende Zusatzinformationen: (1) erleichterte Quantifizierung der globalen und regionalen LV-Funktion, (2) exaktere Erfassung von Hypertrophiegrad und -verteilung, (3) erleichterte Bestimmung der Ausflusstraktweite (4) verbesserte Beurteilung der Apexregion, (5) quantitative Erfassung myokardialer Narben (6) erleichterte Planung der Katheterintervention (TASH, n=12) mit minimal-invasivem Vorgehen (<1,0 ml 95%iger Alkohol in einen kleinen ganz proximalen Septalast) bei isoliert anterobasaler Septumhypertrophie (häufig ältere Pat. mit begleitender art. Hypertonie) und konventionellem Vorgehen (größere Alkoholmenge in größere oder mehrere Septaläste) bei schwerer auch inferobasaler oder mittventrikulärer Hypertrophie (häufig jüngere Pat. mit erhöhtem Risiko eines plötzlichen Herztodes), (7) optimierte Therapiekontrolle (Reduktion von Septumdicke, SAM, Mitralinsuffizienz und regionaler LV-Funktion bei Zunahme der Ausflusstraktweite), (8) Quantifizierung TASH-bedingt devitalisierten Myokards durch Vermessung der induzierten Septumakinesie und des Avitalität anzeigenden “late enhancement”. (9) An einem M. Fabry und an einem “non compaction” des linksventrikulären Myokards erkrankte Pat. zeigten eine echokardiographisch nur inkomplett erfasste Trabekularisierung und Obliteration der apikalen Cavumhälfte bei hochgradiger Dysfunktion des basisnah dünnwandigen Restventrikels.

Schlussfolgerung: Bei HCM liefert das Cardio-MRT wesentliche Zusatzinformationen und ergänzt die etablierte Bildgebung in Differentialdiagnose, Therapieplanung und Therapiekontrolle.