P129 Diagnostische Aussage eines Ajmalintests bei arrhythmogener rechtsventrikulärer Dysplasie-Kardiomyopathie.
S.Peters, S.Denecke, M.Trümmel, B.Koehler
Klinikum Quedlinburg - Kardiologie, Quedlinburg.

Bereits 1989 wurde ein Rechtsschenkelblock mit bogigen ST-Hebungen in V1-V3 bei einem Patienten mit arrhythmogener rechtsventrikulärer Dysplasie-Kardiomyopathie (ARVD/C) nach überlebtem plötzlichem Herztod beschrieben.

Wir haben inzwischen bei 78 Patienten mit ARVD/C und bei einem Vergleichskollektiv von 5 Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung einen Ajmalintest mit 1mg/kg KG durchgeführt. Bei 12 Patienten mit ARVD/C (19%) konnte ein typisches Brugada-Phänomen (BP) provoziert werden. Neben einer Zunahme der PQ- und QTc-Intervallen nahm die QRS-Breite im Vergleichskollektiv um bis zu 20 msec zu. Bei ARVD/C ohne BP betrug die Zunahme der QRS-Breite 30-40 msec, bei ARVD/C mit positivem BP > 40 msec.

Fazit: Die Aussage eines Ajmalintests bei ARVD/C umfaßt zwei Punkte: 1. Diskriminierung einer ARVD/C im Vergleich zu einem Normalkollektiv durch QRS-Prolongation > 30 msec (diagnostisches Kriterium). 2. Erfassung von ARVD/C-Patienten mit positivem BP und erhöhtem arrhythmogenen Risiko (Risikostratifizierung).