P116 Die Wirkung antiarrhythmischer Medikation auf die Variablen des P-Wellen Signalmittelungs-EKG bei paroxysmalem Vorhofflimmern.
M.Budeus, M.Hennersdorf, Chr.Perings, B.Strauer
Uni-Klinik Düsseldorf, Abt. für Kardiologie, Düsseldorf.

Einleitung: Das P-Wellen Signalmittelungs-EKG (P-SAEKG) wird zum Nachweis atrialer Spätpotentiale verwendet, die Regionen des Atriums mit langsamer Reizleitungsgeschwindigkeit repräsentieren, die die Induktion eines Reentry erleichtern. Klasse Ic-Antiarrhythmika führen zu einer Verlängerung der Dauer der gefilterten P-Welle (FPD), während Sotalol keine Wirkung zeigte.

Methode: Unter Verwendung eines bidirektionalen Filters wurde bei je 40 Patienten unter Therapie mit Verapamil oder β-Blockern sowie bei 19 Patienten unter Amiodaron Therapie und bekanntem paroxysmalem Vorhofflimmern (PAF) eine P-Wellen getriggerte P-Wellen-Spätpotentialanalyse durchgeführt. Zudem wurden zusätzlich je 20 Patienten unter Therapie mit Verapamil oder β-Blockern ohne PAF untersucht. Die Messung erfolgte unter Therapie sowie nach Absetzen für 5 Halbwertszeiten mit Ausnahme bei Amiodaron. Hierbei wurde eine Messung vor und 10 Tage nach Therapie durchgeführt. Eine effektive Therapie konnte im Verlauf von 6 Monaten bei 11 Patienten (28%) mit β-Blockern, bei 7 Patienten (18%) mit Verapamil sowie 11 (58%) Patienten mit Amiodaron beobachtet werden.

Ergebnisse: Eine effektive Amiodaron Therapie führte zu einer signifikanten Verkürzung der FPD (137,6 ± 14,3 vs. 129,5 ± 13,4 ms, p < 0,01) während eine ineffektive Therapie keine Wirkung zeigte (138,1 ± 15,3 vs. 136,8 ± 15,2 ms, p = ns). Eine signifikante Änderung der FPD konnte nicht bei einer β-Blocker oder Verapamil Therapie in Abhängigkeit von der Therapieeffektivität noch bei Patienten ohne PAF festgestellt werden.

Conclusio: Eine Wirkung von β-Blockern und Verapamil auf die Variabeln des P-SAEKG konnte in der vorliegenden Studie ausgeschlossen werden. Der therapeutische Effekt des Amiodarons kann bei PAF mittels P-Wellen Signalmittelungs-EKG durch eine Verkürzung der FPD als Therapiekontrolle genutzt werden. Für die anderen Antiarrhythmika müssen weiterhin regelmäßig 24h-Holter-Langzeit-EKG Kontrollen durchgeführt werden.