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Fate of patients with coronary perforation complicating PCI: insights from the Euro Heart Survey PCI Registry (Morbidität und Mortalität nach Koronarperforation: Daten aus dem europäischen PCI-Registers)

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Priv.-Doz. Dr. Timm Bauer, Gießen 

Die Koronarperforation (KP) ist zwar eine seltene, jedoch mit erheblicher Morbidität und Mortalität behaftete Komplikation perkutaner Koronar-interventionen (PCI). Dennoch ist bislang ist wenig über die genaue Inzidenz und das klinische Outcome nach KP in der Ära der modernen interventionellen Kardiologie bekannt.

In der vorliegenden Arbeit wurde daher die Häufigkeit und der klinische Verlauf einer KP nach PCI bei Patienten mit stabiler Angina pectoris und akutem Koronarsyndrom anhand von aktuellen Daten aus dem Euro Heart Survey (EHS) PCI-Register untersucht. Bei dem EHS PCI-Register handelt es sich um eine prospektive multizentrische Beobachtungsstudie zur elektiven und Notfall-PCI bei konsekutiven unselektionierten Patienten.

Im Zeitraum von Mai 2005 bis April 2008 wurden über 47.000 Patienten aus 33 ESC-Ländern erfasst. Die teilnehmenden Kliniken waren gößtenteils “high-volume center” (durchschnittlich ~1000 PCI/Jahr).

Insgesamt erlitten 124 Patienten (0.3%) eine KP. Diese waren im Vergleich zu Patienten ohne KP älter (66.2 ± 11.3 J. versus 63.5 ± 11.3 J., P <0.01), häufiger weiblich (34.7% versus 25.8%, P <0.05) und litten häufiger an einer peripheren Verschlusskrankheit (12.2% versus 5.9%, P<0.01). Ferner wiesen Patienten mit KP häufiger eine 3-Gefäßerkrankung (29.5% versus 20.8%, P<0.05) und eine Typ C-Läsion (53.2% versus 24.0%, P<0.001) auf. Die häufigste schwerwiegende Komplikation stellte die Herzbeuteltamponade (11.3%) dar, gefolgt von einem Gefäßverschluss (6.6%)          und einem Herzstill-stand (3.6%). Nur 3.3% der Patienten mußte notfallmäßig operiert werden. 7.3% der Patienten mit KP verstarben im Verlauf des stationären Aufenthaltes. Im Vergleichskollektiv lag die Rate bei nur 1.5%

Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass die Inzidenz der KP nach PCI relativ niedrig ist. Sie betrifft vor allem Patienten mit komplexer Koronaranatomie und ist mit einem 4-fach erhöhten Motralitätsrisiko verbunden.

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