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Pressemitteilung DGK

Vorhofflimmern: Frauen werden unterbehandelt

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Amsterdam, 3. September 2013 – Frauen mit Vorhofflimmern werden im Vergleich zu Männern von Allgemeinmedizinern zu selten mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt, unabhängig von ihrem Schlaganfallrisiko und Begleiterkrankungen. Diese französische Untersuchung mit 15.000 Patienten wurde auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam vorgestellt. Studienleiter Dr. Pierre Sabouret (Hopital Pitié-Salpetriere, Paris): „48 Prozent der Frauen mit Vorhofflimmern erhielten Vitamin-K-Antagonisten, also die Leitlinien-gemäße Behandlung, bei den Männern waren 52,6 Prozent. 30,5 Prozent der Frauen bekamen überhaupt keine präventiven Medikamente, von den Männern 25,4.“ Mehr als 21 Prozent der Frauen wurde nur Aspirin verschrieben, was nicht den Guidelines entspricht.

„Diese in unserer Studie beobachtet Unterbehandlung steht in einem Widerspruch zur Tatsache, dass Frauen ein höheres Schlaganfall-Risiko haben als Männer“, betonte Dr. Sabouret. Der CHA2DS2-VASc Score, der das Risiko individueller Patienten errechnet, müsste verstärkt beachtet werden, um sicherzustellen, dass Frauen angemessen antikoaguliert werden. In der Untergruppe der über 75jährigen war die Wahrscheinlichkeit, nicht behandelt zu werden, bei Frauen um ein Drittel höher als bei Männern.

Dr. Sabouret: „Unsere Studie hat signifikante Abweichungen der tatsächlichen Behandlung von den Leitlinien gezeigt. Allgemeinmediziner und Kardiologen sollten zusammenarbeiten, um die Behandlung von Frauen zu optimieren.“

Quelle: ESC Abstract P526 – Gender differences in the management of antithrombotic prescriptions among patients with artrial fibrillation by general practitioners in France

 

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